Im Tierschutz misshandelt, was tun?

[Nadine&Tiger]

Ihr Lieben,

ein Kunde von mir hat einen Hund aus dem hiesigen Tierheim. Es ist ein mind. über 10 Jahre alter Schäferhundmischling (Bonsai Schäferhund) mit sehr starker Schäferhundoptik. Der Hund kam zu uns in die Hundeschule, weil er Aggression gegen Artgenossen zeigt und Steine frisst. Es hat sich aber jetzt gezeigt, dass der Hund noch ganz andere Probleme hat, wie großer Trennungsstress und in der Tierpension nicht händelbar ist. Er hat draußen so großen Stress, dass er die Steine einfach in sich hineinschaufelt. Er trägt und kennt aber einen Maulkorb, der das verhindert. Er ist an Artgenossen vorbei mittlerweile gut führbar.

Der Hund wurde (vermutlich nicht nur) im Tierschutz schwer misshandelt. Der hat so Dinge hinter sich wie Maulkorb drauf und dann mit Knie den Kopf gegen die Wand krachen damit er endlich aufhört zu ziehen. Dem Halter wurden vom Tiertrainer des Tierheims auch nahe gelegt solche Methoden weiter zu praktizieren. Dieser Hund ist eine ganz arme gedrückte Seele, die jetzt, wo er endlich bei jemandem gelandet ist, der ihn nicht mehr so drangsaliert einfach ganz furchtbar leidet, wenn dieser Jemand verschwindet. Leider ist der Halter überfordert und es sieht derzeit danach aus als würde er ihn wieder in das Tierheim zurück bringen wollen. Das Tierheim hält an dem Ausbilder und den Ausbildungsmethoden fest und mein Herz blutet bei dem Gedanken daran, dass ich Hund dort wieder zurück muss.

Ich weiß einfach nicht was ich machen soll, vermutlich kann ich nichts machen oder?

[Constanze Haag]

also, wenn die aussagen des besitzers stimmen, ist das wirklich unfassbar und dann kann man das doch nicht einfach so stehen lassen. kann der besitzer nicht mit dem tierheim sprechen, ob er den hund woanders hin abgeben darf? natürlich in absprache mit dem tierheim, denn er wird ja sicher einen vertrag haben.

könnte der mann den hund denn noch weiter halten, wenn er wüsste, dass man für den hund eine alternative sucht?

[Nadine&Tiger]

Der Tiertrainer ist für diese Methoden bekannt, er ist allerdings bei uns Sachverständiger für Wesenstests und bildet Polizeihunde aus. Wir haben auf dem offiziellen Weg da keine Chance. Das Ordnungsamt hat eine sehr hohe Meinung von ihm, im Gegensatz dazu sind wir die Wattenbauschwerfer, die mit einem solchen Hund ohnehin nie klar kämen. Naja... Dass der Trainer Starkzwang anwendet, wissen wir ganz sicher. Vermutlich hat der Hund auch schon Menschen gebissen aufgrund der Behandlung. Das ist aber nur eine Vermutung. Das Tierheim wollte das aber nicht bestätigen, hat den Hund aber mit Maulkorb auch nur abgegeben (angeblich wegen der Steine). Der Halter hat uns erzählt, dass ihm gesagt wurde, dass er über die Ausbildungsmethoden mit uns nicht sprechen darf. Natürlich kann ich nicht sicher sagen, ob all das stimmt. Wenn man aber in die Augen des Hundes sieht, sieht man schon, dass es ihm arg schlecht ergangen sein muss. Sein körperlicher Allgemeinzustand war auch alles andere als gut als er vom Tierheim zum Halter kam. Das Tierheim ist aber bekannt für solche Dinge. Als ich von dort (vor Paula) eine Hündin adoptieren wollte, wurde die ja auch mit Leinengerucke am Halsband bis zum Kreischen und Heulen vor meinen Augen diszipliniert. Ich glaube deshalb nicht, dass der Halter sich das alles ausgedacht hat.

Ich denke nicht, dass die den Hund mit Absprache weitergeben würden, aber ich frage sicherheitshalber nochmal beim Halter nach. Das Tierheim hat da sehr den Daumen drauf. Noch ist was die Abgabe betrifft nichts abgeschlossen, aber der Hund heult und bellt locker 2 Std durch, so dass die Nachbarn bereits auf die Barrikaden gehen. Es geht also nicht mehr lange gut. Da er ja nicht in die HuTa kann, sind wir gerade dabei jemanden zu suchen, der den Hund nimmt. Ich kann mit ihm zwar mittags raus gehen, was ich auch anbieten werde, aber zu mir nehmen, geht nicht, da ich keine sichere Möglichkeit habe den Rüden zu separieren und das wäre unbedingt notwendig.

Mit dem Hund wird bei uns in der Hundeschule im Einzeltraining gearbeitet. Er wird gebarft und wird von einer Tierheilpratikerin begleitet. Besser geht es eigentlich nicht, aber der Halter kommt einfach nicht klar, hat zu wenig Erfahrung.

[Nadine&Tiger]

Nochmal zur Erläuterung: Uns und dem Halter gegenüber hat der Hund noch nie Aggressionen gezeigt. Ich fasse solche Hunde grundsätzlich nie an aber man kann ihm Leckerlis aus der Hand geben und er macht auf mich einen sehr friedlichen Eindruck. Er kann auch in unserem Geschäft solange keine anderen Hund anwesend sind sich bewegen ohne sich an fremden Kunden zu stören oder sich irgendwie aggressiv zu zeigen.

[Charlotte_Egger]

Vielleicht müsste man im Tierheim mal mit versteckter Kamera aufnehmen, wie sie die Tiere behandeln und das dann publik machen? Gewisse Medien helfen da sicher gerne mit. Was du selber gesehen hast, Nadine, spricht ja dafür, dass es dort wirklich krass zugeht. Das müsste man schon unterbinden.
Und wenn der Halter ein anderes Zuhause für den Schäfer findet, sollte das TH ja eigentlich dankbar sein und nicht auf Rückgabe bestehen!

[KerstinNRW]

ich kenne Thomas Riepe nicht persönlich, aber ich habe ab und zu mal mit ihm geschrieben. Wenn Du Thomas Riepe googelst, findest Du sofort seine HP. Schreibe ihn mal an und frage nach einem Hundetrainer in Deiner Nähe. Thomas Riepe schrieb in letzter Zeit öfters, dass Leue mit Hunden zu ihm kommen, deren Hunde auf einer mehr oder wenigen brutalen Art erzogen worden sind.
Da ich nicht weiß, wo Du wohnst, kann ich Dir auch nur den Hinweis auf Mirjam Cordt geben, die in der nähe von Alzey oder so wohnt. Aber vielleicht kann sie Euch auch Hundetrainer empfehlen, die in Eurer Nähe wohnen.

Lieben Gruß

[Pamoma]

Leider ist die Vorgehensweise dieses Tierheimes kein Einzelfall! Ich habe da auch schon schlimme Dinge gesehen, man sollte nicht glauben, dass so etwas in Deutschland vor kommt!

[Valentine]

Ich bin fassungslos! Ist das ein privates oder ein städtisches Tierheim?

LG, Marita

[KerstinNRW]

ich kann nicht sagen, ob in unserem TH Tiere misshandelt werden, aber ich bin auch etwas negativ denen gegenüber eingestellt.
Meine Tochter hat von einer ehemaligen Tierpflegerin erfahren, dass einige Hunde bewusst auf der Vermittlungsseite falsch beschrieben werden, um eine Vermittlung zu erschweren. Diese Erfahrung hat eine Freundin unserer Physiotherapeutin auch gemacht. Bei ihrem Hund hieß es, dass er Frauen nicht für voll nimmt und daher an Männer vermittelt werden sollte. Auch soll es bei Leuten, die 60 Jahre und älter sind, Schluss bei der Vermittlung sein. Die Ausrede ist, dass eine Person die älter als 60 Jahre ist, keinen Welpen haben muss. Nur das Komische ist, dass dort keine Welpen sind.
Merkwürdig ist auch, dass die Hunde kaum vermittelt werden und dort lange auf der HP sind.

Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, bei derartigen Vorfällen, Ross und Reiter zu nennen. Das heißt, man musswissen, um welches Tierheim es sich handelt und um welche Tiertrainer.

Gerade bei den Tiertrainern wird es schwierig, weil es leider viel zu viele Menschen gibt, die raue Hundeerziehungsmethoden befürworten, gerade wenn es um bissige Hunde (warum auch immer die Hunde beißen oder zuschnappen) geht.

Die Ratschläge, die ich immer wieder von Hundetrainern und Hundehaltern höre ist, Geduld zu haben und die kleinen positiven Schritte zu sehen, auch wenn es schwerfällt.

Wenn der Hund misshandelt wurde, ist es kein Wunder in meinen Augen, wenn er sich so verhält, wie er es tut.

Ich kann nur hoffen, dass nicht mehr viele Hunde in den Tierheimen und auf Hundeplätzen misshandelt werden. Dies muss einfach aufhören. Die Sachverständiger sollen auch von einer anderen Stelle begutachtet werden. Man sieht ja, was daraus kommt.

[Naomi]

Leider ist die Vorgehensweise dieses Tierheimes kein Einzelfall! Ich habe da auch schon schlimme Dinge gesehen, man sollte nicht glauben, dass so etwas in Deutschland vor kommt!

Kann ich traurigerweise bestätigen, mein erster Rüde und meine Nomi kamen aus so einem Tierheim, beide wollten man dann einschläfern, wegen unberechenbarkeit.

Ich kann dir leider zu nichts raten, ein paar Tips kamen ja schon.
Evtl. kann der Besitzer aber Urlaub nehmen und versuchen das Alleinebleiben neu aufzubauen.
Wir haben das immer ganz gut mit Babyfon, Handy und Anrufbeantworter hinbekommen!

[Britty]

Ich kann und will im Moment nicht auf die Problematik eingehen, da Rocky mir gerade große Sorgen macht.

Aber ich möchte jeden eindringlich bitten äußerst vorsichtig zu sein mit öffentlichen Bekanntmachungen, "Ross und Reiter" zu nennen usw. Aber ganz besonders mit gewissen Medien! Wie schnell wird ein Shitstorm losgetreten, der nichts aber auch gar nichts mit dem Wunsch zu tun hat zu helfen. Der aber eine mögliche Hilfe unnötig erschwert oder sogar verhindert.

Wenn mich mich einer ankackt, werd´ ich bockig. Vernünftig reden kann man mit mir immer.

Ich denke, im Interesse der Tiere ist ein besonnenes Vorgehen erfolgversprechender. Ich hoffe sehr, dass ihr helfen könnt!

[KerstinNRW]

hier klingen einige Sachen sehr nebulös. Also, Trainingsmethoden, über die man nicht sprechen soll. Vorfälle zu konkretisieren, das ich als Ross und Reiter nenne, wie auch die Trainingsmethoden, Tierheim, Trainer nennen usw. sollen auch nicht näher beschrieben werden

Wenn man bestimmte Medien für irgendeine Sache nicht nutzen will, sollte man andere Wege suchen und Vorschläge über PN vorziehen. Eventuell sollte man Informationen nur über PN austauschen und dann nur mit Personen kommunizieren, von denen man weiß, dass sie einen nicht ankacken.

[Britty]

Hallo Kerstin,

ich steh grad echt auf dem Schlauch. Willst du mir was sagen oder ist das eher ein allgemeiner Beitrag?

LG Silvia

[KerstinNRW]

Hallo Kerstin,

ich steh grad echt auf dem Schlauch. Willst du mir was sagen oder ist das eher ein allgemeiner Beitrag?

LG Silvia

ich hätte dich zitiert, wie ich es jetzt tue, wenn ich dich konkret gemeint hätte oder dir eine PN geschickt. Es geht hier nicht um ankacken, denn dafür ist das Thema zu ernst.
Es geht auch nicht um bockig sein oder nicht. Wenn das TH Gründe für sein Vorgehen hat, dann wird das TH sie rechtfertigen.
Ich selber habe auch mal eine HT gefragt, warum sie nach C.M. arbeiten und ich hörte Gründe. Auch das Bockig-sein würde in mir keine Ängste auslösen oder mich beeindrucken.
Es geht um die nebulösen Andeutungen über die Ausbildungsmethoden, die man weiter praktizieren soll, aber über die man nicht reden darf.

Hundetrainer haben bestimmt die Möglichkeit, sich an den BVZ (Berufsverband zertifizierter Hundetrainer) oder auch IBH (internationaler Berufsverband der Hundetrainer) zu wenden. Ich gehe davon aus, dass dann der Name des Tierheimes und deren Hundetrainer genannt werden müssen.

Sollte ich Befürchtungen haben, dass dies eine Internethetze nach sich zieht, so wende ich mich nicht, ich gehe von mir aus, an ein Forum und veröffentliche Namen. Wenn ich Leute mit den gleichen Erfahrungen suche und einen Gedankenaustausch möchte, dann nehme ich gerne ein Forum in Anspruch. Auch bin ich für jeden Ratschlag dankbar, den mir ein Forumsmitglied gibt.

[Nadine&Tiger]

Wir kennen natürlich den Namen des Tierheims und auch des Tiertrainers, denn der Halter hat das letztlich alles gesagt. Ansonsten hätte ich ja auch garnicht wissen können, dass dieser Tiertrainer Starkzwang anwendet und so ausbildet. Ich danke euch für Anteilnahme und die vielen Ratschläge. Das mit dem Urlaub haben wir schon angeleiert und wird hoffentlich auch möglich sein. Aber derzeit steht halt um Raum, ob der Besitzer das überhaupt weiter "durchziehen" will, wisst ihr wie ich das meine? Wenn der Wille dazu nicht da ist den Hund in seiner Gesamtheit anzunehmen, dann wird er sicherlich auch keinen Urlaub nehmen, um dem Hund das Alleinebleiben anzugewöhnen.