Vor- und Nachbegleitung einer OP mit homöopathischen Mittel

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Vor- und Nachbegleitung einer OP mit homöopathischen Mittel

Postby Sigrid » Thu 25. Apr 2013, 21:22

Hallo zusammen,

ich habe folgende Info über homöopathische Mittel zur Vor- und Nachbegleitung einer OP gelesen:

Nux vomica nach Narkose
Viele Patienten klagen nach einer Narkose über Brechreiz. Homöopathisch kann hier Nux vomica, die Brechnuss, helfen. Insbesondere, wenn neben der Narkose nach der Übelkeit noch starke Müdigkeit und Kopfschmerzen sowie eine Neigung zu Krämpfen bestehen, kann dieses große homöopathische Mittel gute Dienste leisten. Andere Mittel, die nach einer Narkose oft in Frage kommen, sind Belladonna, Chamomilla, Coffea oder Lachesis, wenn das entsprechende Arzneimittelbild sich mit dem aktuellen Symptomenbild in Einklang bringen lässt.
Dosierung: Nux vomica D6, 3x1 Gabe täglich

Symphytum stärkt den Knochen
Nach jedem Knochenbruch - auch wenn eine operative Versorgung beispielsweise mit Metallplatte oder -nagel erfolgte - muss der Organismus das Zusammenwachsen der Frakturenden aus eigener Kraft bewerkstelligen. Wenn dieses Zusammenwachsen gestört ist, eine schlechte Kallusbildung vorliegt, dann ist Symphytum, der Beinwell, das homöopathische Mittel der Wahl.
Dosierung: Symphytum D3, 3x1 Gabe täglich

Arnica montana , das homöopathische Verletzungsmittel
Wenn wir in der Homöopathie mit Verletzung konfrontiert werden, denken wir in erster Linie an die Arnica, den Bergwohlverleih. Die Arnica hat einen Bezug zu Muskeln, Haut, Bindegewebe und Gefäßen. Wenn man sich nach einer Operation wie zerschlagen fühlt, wenn jede Bewegung oder Erschütterung die Schmerzen deutlich verschlimmert, dann passt die Arnica. Auch bei Blutergüssen - dann in der Urtinktur (1:10 verdünnt) oder als Arnica-Salbe - wird sie gute Dienste tun. Achtung: Bei bestehender Allergie gegen Korbblütler kann Arnica-Salbe, Tinktur oder Tiefpotenzen zu allergischen Reaktionen führen!
Arnica hat sich auch prophylaktisch vor Operationen, invasiven Eingriffen (z. B. Gelenkspiegelung) oder bei Zahnextraktionen bewährt.
Dosierung: Arnica D6 3x1 Gabe täglich (auch die einmalige Gabe einer C30 ist möglich).

Staphisagria bei Schnittverletzungen
Wo Ledum bei Stichen hilft, tut dies Staphisagira, das Stephanskraut, bei Schnittverletzungen. Sollte also die Schnittwunde nach der Operation starke Beschwerden bereiten, ist an diese bewährte Indikation zu denken.
Dosierung: Staphisagria D4, 3x1 Gabe täglich

Hypericum perforatum nicht nur bei Depressionen
Hypericum, das Johanniskraut, hat homöopathisch oder phytotherapeutisch mittlerweile einen guten Ruf bei der Behandlung von Depressionen. Postoperativ ist Hypericum besonders wirksam, wenn die Nerven verletzt sind. Dies kann durch eine Durchtrennung der Nerven beim Schnitt oder auch durch Nervenquetschung bei ungünstiger Körperlage oder etwa durch Klammern bedingt sein. Bei all diesen traumatischen Nervenschäden, die dann nicht selten neuralgische Beschwerden auslösen, sollte Hypericum zur Linderung versucht werden.
Dosierung: Hypericum D3, 3x1 Gabe täglich oder Hypericum-Tinktur oder Johanniskrautöl äußerlich

(Quelle: http://www.gesundheitstipps.wicker-kliniken.de/naturarzt/homoeopathie.html)


Allerdings ist diese Dosierung für einen Menschen gedacht.

Hat jemand damit Erfahrungen? Wie dosiert man wohl bei einem 6-kg-Hund?
Viele Grüße,
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Re: Vor- und Nachbegleitung einer OP mit homöopathischen Mit

Postby Manu » Thu 25. Apr 2013, 21:39

Hier kann bestimmt die Anke Süper was dazu sagen. :lol:
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Lieben Gruß die Fee Manu mit Loona und im Herzen York und Susi sorglos

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Re: Vor- und Nachbegleitung einer OP mit homöopathischen Mit

Postby Hanna Peter » Fri 26. Apr 2013, 15:20

Hallo Sigrid,

ich mache gerade die Erfahrung, dass 1 Gabe: 5 Globuli, o,5 ml oder 5 Tropfen sind (jedenfalls im Normalfall) Feeli bei 17 kg und Bibo bei 7 kg. Bei Bach/Buschblüten sind es 10 Tropfen pro Gabe :)
Liebe Grüße

Hanna mit Ruby, meinem Seelenhund Turi, die mein Leben verändert hat, und Feeli für immer verbunden, Klein-Bibo im Herzen
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Re: Vor- und Nachbegleitung einer OP mit homöopathischen Mit

Postby Anke Süper » Fri 26. Apr 2013, 15:43

Hallo Sigrid,

die Mittelbilder sind schön prägnant beschrieben. Wenn es auch natürlich in der jeweiligen Fachliteratur teils mehrere Seiten Beschreibungstext gibt, um homöopathische Mittel voneinander zu differenzieren. Denn mittlerweile gibt es mehrere Tausend geprüfte Mittel. Aber das nur am Rande.

Mit der Dosierung, Manu, da hast Du natürlich recht, dass ich da was zu sagen kann. Das Problem, wenn man vom Fach ist, ist, dass ich am liebsten immer gleich einen ganzen Roman schreiben möchte. :roll:

Ich versuuuuuche mich mal halbwegs kurz zu halten, muss aber dennoch etwas ausholen. Es gibt in der Naturheilkunde die verschiedensten Therapien. Neben Bachblüten und Akupunktur (um nur zwei sehr bekannte zu nennen) auch die Homöopathie und die Phytotherapie (letzteres ist die Behandlung mit Heilpflanzen).

Das Problem ist, dass die genannten Verschreibungen zwar in der "Laienliteratur" sehr üblich sind, eigentlich aber "nicht Fisch, nicht Fleisch" sondern ein Mix aus Homöopathie und Phytotherapie - und damit teilweise nur halb so wirksam, teilweise sogar mit Nebenwirkungen.

In der Homöopathie arbeitet man eher mit "nicht stofflichen Potenzen", das wäre zum Beispiel eine C30. Und die gibt man unbedingt nur ein einziges Mal, da es sonst zu Arzneimittelkrankheiten kommt. Die Menge ist hierbei nicht entscheidend und so gering wie möglich, also es reichen durchaus 1 oder 2 Globuli (es ist ja eh nur noch eine Information und kein Stoff mehr drin). In der Phytotherapie hingegen arbeitet man eher nach der Denke der Schulmedizin und möchte Wirkstoffe verabreichen - und das auch in bestimmten Mengen. Calendula ist zum Beispiel eine tolle Heilpflanze bei bestimmten Wunden, Arnika bei sogenannten "stumpfen Verletzungen" (Prellungen, Hämatome, Verstauchung,....). Und hierbei werden die Stoffe durchaus auch wiederholt angewendet - sie sind dann aber gar nicht potenziert also nicht als D3, D6, C30 oder was auch immer sondern man benutzt zum Beispiel die Kräuter getrocknet oder als sogenannte Urtinktur (flüssig in Alkohol).

Alles was potenziert ist, je höher, desto gefährlicher, birgt immer bei Mehrfachgabe die Gefahr der Arzneikrankheit. (Das gilt übrigens leider auch für Mittel wie Traumeel.) Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, hat sehr ausdrücklich davor gewarnt, homöopathische Mittel "zweimal geschweige denn viele Male" dem Patienten zu verabreichen. Und dem schließe ich mich bedingungslos an. Ich erlebe in meiner Praxis leider immer wieder Fälle, deren Symptome gar nicht wirklich behandlungsbedürftig sind, sondern verschwinden, nachdem gegebene Mittel abgesetzt werden. (Und manche verschwinden leider auch nicht mehr!) Das heißt, die Mittel haben den Patienten tatsächlich künstlich krank gemacht. :(

Daher, Selbstbehandlung im Akutfall, ja machbar, dann aber sorgfältig auswählen und eine einzige Gabe der C30 verabreichen (egal ob Mensch oder Tier). Damit ist es dann oft schon wieder o.k. Und falls es damit nix wird mit den Symptomen, besser "Gelbe Seiten" (falls Ihr versteht.....). Man kann auch übrigens nicht mehrere Mittel nacheinander "ausprobieren". Denn es gibt auch Kombinationen, die sich nicht vertragen.

So, damit aber schnell genug. Sorry, ich kann einfach nicht anders..... :lol:
Anke Süper
 

Re: Vor- und Nachbegleitung einer OP mit homöopathischen Mit

Postby Sigrid » Sat 27. Apr 2013, 11:22

Vielen lieben Dank für eure Antworten... aber ach herrjeh, das klingt ja kompliziert :(

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist es besser einmalig C30 zu geben, statt mehreren D3 oder D6.

Folgendes habe ich als C30 zuhause: Nux vomica, Arnica,Hypericum
Dann sollte ich also Arnica einmalig 3 Tage vor der OP geben?
Und Nux vomica und Hypericum (zusammen?) einmalig direkt nach der OP?
Wie viele Globoli jeweisl bei einem 6 kg Hund?

Ausgerechnet Symphytum habe ich leider nicht als C30.
Und kein Traumeel oder Zeel geben? (Das gebe ich schon seit 4 Wochen *schluck*)

Oder soll ich besser gar nix geben? Bin verwirrt!
Viele Grüße,
Sigrid mit Barnaby (Zlato) und Marla (Frida)
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Re: Vor- und Nachbegleitung einer OP mit homöopathischen Mit

Postby Anke Süper » Sat 27. Apr 2013, 17:21

Hallo Sigrid,

also auf jeden Fall nie nie nie nich Arnika vor OP's - auch wenn ich auch das immer wieder höre. Arnika erhöht die Kapillar-Durchblutung (weshalb es ja z.B. prima Hämatome "abtransportiert"). Während OP's ist aber eine verstärkte Durchblutung keinesfalls gewünscht und kann im Extremfall zu unstillbaren Blutungen führen. :doc:

Und NACH der OP dann DAS Mittel, welches der Hund braucht. Das kann man nicht vorhersagen.

Homöopathie regt die Selbstheilungskräfte an, setzt also einen Reiz, da wo der Körper selbst nicht klar kommt. Heißt, wenn im Idealfall der Hund nach der OP keine Komplikationen hat, bekommt er gar nichts! Und sonst eben das, was gerade sein Problem ist. Sind es die starken Nervenschmerzen passt besser Hypericum, sind es dolle Hämatome würde man eher an Arnika denken, wobei ich es dann auch eher als Heilpflanze - also MIT Wirkstoff - als als homöopathisches Mittel einsetzen würde.

Denn das ist wieder ein großer Unterschied zwischen Phytotherapie, die man ganz simpel nach Indikation einsetzt (also Arnika gegen das Hämatom) und Homöopathie, bei der das Mittel immer ganzheitlich passen muss. Es müssen also für Homöopathie sogenannte Leitsymptome vorhanden sein, bei Arnika - wie in Deinem Beitrag schön beschrieben - zum Beispiel
Wenn man sich ... wie zerschlagen fühlt, wenn jede Bewegung oder Erschütterung die Schmerzen deutlich verschlimmert


Hat man solche Leitsymptome nicht, dann benutzt man besser Phyto, wie es ja bei Deiner Mittelbeschreibung auch schön erwähnt ist. Dort steht
bei Blutergüssen - dann in der Urtinktur (1:10 verdünnt) oder als Arnica-Salbe

Also wiederum Phytotherapie, nix mit D6, C30,.... Es wird dem Laien beim Lesen Deiner wirklich schönen Beschreibungen nicht unbedingt deutlich, dass hier zwei Therapieformen - wenn auch mit dem gleichen Ausgangsstoff (z.B. Arnika) - beschrieben werden.

Für's Verständnis, dass man mehr schadet als nützt, falls der Hund gar kein Mittel benötigen würde, sollte man wissen, dass die Funktionsweise von Homöopathie insgesamt darauf beruht, dass man beim Patienten mit einer Mittelgabe eine künstliche Krankheit auslöst. Wenn nix im Argen ist, warum sollte man das tun? Wenn der Patient aber selbst nicht klar kommt, dann lieber mal zeitweise noch eine Kunstkrankheit dazu, um den Patienten bzw. dessen Selbstheilungskräfte quasi wach zu rütteln.

Hmmm, ich versuche es mal zu abstrahieren. Du fährst mit Deinem Mann im Auto, er fährt, Du auf dem Beifahrersitz. Er droht einzunicken - was bekanntlich gefährlich werden könnte, es ist also "was im Argen" ;-) - also sagen wir, boxt Du ihn auf dem Oberarm. Ein Reiz, der an sich "krank" macht denn - "autsch", es gibt einen blauen Fleck - aber besser als vor den nächsten Baum gerauscht. Nun fahrt Ihr wieder Auto, Dein Mann beobachtet aufmerksam die Straße, Du boxt ihn - aus lauter Fürsorge natürlich ;-) - auf den Oberarm, "autsch", es gibt einen blauen Fleck, Dein Mann ist kurz abgelenkt und verzieht sogar etwas das Lenkrad. Was ist gewonnen? Nichts, im Gegenteil. Dein Mann ist sauer, hat sich erschrocken, hat einen blauen Fleck und vor den Baum zu fahren drohte er doch gar nicht.

Und genau so ist es im übertragenden Sinne mit homöopathischen Mitteln. :wink:

Und abschließend: Mehrere Homöopathische Mittel also eines davor, zwei danach sowieso nicht. Man müsste sich für "das eine" entscheiden, was ganzheitlich am besten passt. Das weiß man frühestens, wenn der Hund Symptome zeigt. Heißt, einem Homöopathen (Laie oder Profi) müsstest Du genau beschreiben, dass es die OP gab und was nach der OP gerade das individuelle Problem Deines Hundes ist und daraus wählt er dann das Mittel. Mehrere Reize auch nochmal abstrahiert ist, wenn Dir von rechts und links jemand was Wichtiges in's Ohr flüstert. Sich gleichzeitig auf beides zu konzentrieren klappt kaum. Lieber EINE wichtige Information, die aber auch sicher ankommt.

Sigrid wrote:ach herrjeh, das klingt ja kompliziert :(

Naja nicht umsonst dauert eine Homöopathie-Ausbildung mehrere Jahre - egal ob für Mensch oder Tier. Wenn das so einfach wäre, wie die Bücher es teilweise vermitteln wollen, dann wären die Ausbilder alle Scharlatane (und ich einer davon :shock: ).
Anke Süper
 

Re: Vor- und Nachbegleitung einer OP mit homöopathischen Mit

Postby Anke Süper » Sat 27. Apr 2013, 17:24

Sigrid wrote:Oder soll ich besser gar nix geben?



DAFÜR! :up:

:D
Anke Süper
 

Re: Vor- und Nachbegleitung einer OP mit homöopathischen Mit

Postby Sigrid » Sat 27. Apr 2013, 18:45

:thanks: :bash:
Viele Grüße,
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