Schweizurlaub mit Hund - was muss ich beachten?

[MichaB]

Hallo Zusammen,

irgendwie haben wir eben spontan überlegt, ob wir im Sommerurlaub nicht in die Schweiz fahren wollen.

Gibt es da irgendwas bestimmtes zu beachten, wenn man mit Hund einreisen möchte?
Beide Hunde haben einen Europäischen Heimtierausweis und sind geimpft und entwurmt. Es sind auch keine "gefährlichen" Rassen.
Halt eine Labbi-Schäfer-Mix-Dame und ein kleiner rumänischer Irgendwas

Gibt es Besonderheiten in der Schweiz zu beachten? Allgemeine Leinenpflicht, ggf. irgendwo Maulkorbpflicht (z.B. in Städten? Die Österreicher haben das wohl für Wien).

Irgendwelchen besonderen Zeckenschutz? (die beiden sind ge"expot"tet)

Für gute Tips wo es mit Hunden besonders schön ist wäre ich auch dankbar

Viele Grüße,
Michaela

[Barrie Jago]

Wir sind öfter in der Schweiz, beim Grenzübertritt genügt eine gültige Tollwutimpfung und der Heimtierausweis. Fast überall in der Schweiz besteht Kotaufnahmepflicht, es wird auch übel vermerkt, wenn die Hunde in Futterwiesen kacken. Liegt wohl mit daran, daß es in der Schweiz im Grund sehr wenig Flächen gibt, die für Weide und Heugewinnung gut geeignet sind. Es gibt sehr viele öffentliche Ausgabestellen für Kot-Tüten, ich hab dazu immer noch eigene dabei.
Fleisch ist noch teurer als hier in D, überlegt also auch die Futterfrage wenn ihr nicht Trofu füttert.
In den meisten Restaurants sind Hunde nicht gerne gesehen.
Bei uns hat sich bewährt, die "Eingeborenen" nach Freilaufflächen zu fragen, da lernt man auch nette Schweizer kennen.
Ilona
P.S. Unser Hund ist auch gebürtiger Schweizer...

[Barrie Jago]

PPS:
wir waren sehr oft in Ascona, am Unterlauf der Maggia kann man wunderbar mit Hund gehen und ihn auch laufen lassen. Oft sind wir auch am Zürichsee und machen Ausflüge nach ZB Einsiedeln und in die Berge ringsrum.
Sehr schön ist das Engadin, auf vielen der Wanderwege kann der Hund auch ohne Leine laufen.

[Nina_Z.]

Wir sind früher auch öfters in die Schweiz gefahren für einen Kurzurlaub. Aber inzwischen finde ich es nicht mehr so einfach, weil ich ja in Deutschland (Europe) die Tollwutimpfung nicht mehr jährlich machen muss (und ihn deshalb auch nicht öfters impfen lassen will) und in der Schweiz aber die Tollwutimpfung weiterhin jährlich verlangt wird.

[Charlotte_Egger]

In der Schweiz ist die Tollwut ausgerottet, aber für den Grenzübertritt braucht man die Impfung (in die und aus der Schweiz). Aber die neuen Impfungen gelten nun auch für 3 Jahre.
Wo Leinenzwang gilt (z.B. in Naturschutzgebieten), ist es jeweils angegeben.

Hier noch ein Text über etwas Neues im Engadin - wäre vielleicht ganz schön, da es sicher noch nicht überlaufen ist. Und das Engadin ist wettersicher - im Gegensatz zu einem grossen Teil des Landes!

Erstes Schweizer Hotel-Dorf mit Dorfhotel
Das Bergdorf Vnà im Unterengadin wird zum ersten Schweizer "Hotel-Dorf", das noch bewohnt ist. Damit soll dem seelenlosen Zweitwohnungsbau im Oberengadin eine Alternative erwachsen. Eröffnet wird am 1. Mai.
Hotel-Dörfer, bekannter unter dem Begriff "Holiday Resorts", liegen üblicherweise am Meer in warmen Gefilden. Als architektonische Kunstgebilde mit regionaler Gebäudefolklore schirmen sie Touristen von der Umwelt ab und ermöglichen gleichzeitig störungsfreien Urlaub. Gebucht werden sie als "Package" inklusive Flug und Transfer.
Vnà hingegen liegt nicht am, sondern 1630 Meter überm Meer. Das auf einer Sonnenterrasse gelegene Unterengadiner Bergdorf möchte sich mit einer neuen Angebotsformel für Touristen öffnen. Wegen seines intakten Dorfbilds steht es unter Denkmalschutz.
Nicht mehr intakt hingegen sind die Existenzbedingungen: Überalterung und Abwanderung drohten aus Vnà ein absterbendes Dorf hinter Bilderbuchkulissen zu machen.
Um zu verhindern, dass Vnà von Zweitwohnungs-Promotoren zum kulturhistorischen Dekor ausgehöhlt wird, entwickelte eine einheimische Projektgruppe ein Tourismuskonzept mit einem zentralen Gast- und Kulturhaus und Gästezimmern in mehreren Gebäuden des Dorfs.
Das Gast- und Kulturhaus "Piz Tschütta" wird am 1. Mai eröffnet. Die Herberge, das grösste Gebäude in Vnà, stand seit 1995 leer. Das Dorf will damit seine bestehende Bausubstanz nutzen, anstatt neue Hotels und Ferienwohungen zu bauen.
Ganzes Dorf als Beherbergungsort
5 Zimmer im Gast- und Kulturhaus und 13 dezentrale Gästezimmer mit insgesamt 36 Betten können im Hotel-Dorf gebucht werden. Damit wird das ganze Dorf zum "Ferien-Resort" und "Piz Tschütta", die frühere Dorfbeiz, zum Zentrum mit Restaurant, Aufenthaltsräumen und Zimmern.
"Noch mehr Gäste kann der Betrieb nicht beherbergen", sagt Urezza Famos, Verwaltungsratspräsidentin der Piz Tschütta AG, gegenüber swissinfo.
Daneben ist die Stiftung Fundaziun Vnà aktiv, die sich mit 600'000 Franken am Umbau beteiligt. Als Stiftungszweck wird die Wahrung und Mehrung des kulturellen und wirtschaftlichen Wohlergehens von Vnà angegeben. Hinter der Stiftung stehen 220 private Spender.
Das Haus Piz Tschütta wurde sanft renoviert.
Kombination mit Kultur
Das Gebäude "Piz Tschütta" ist von den Architekten Christof Rösch und Rolf Furrer saniert und erweitert worden, wobei einheimisches Lärchen-, Fichten- und Arvenholz verwendet wurde. Moderne Materialien wie Linoleum oder Lacke wurden abgetragen, um die originalen Baumaterialien wieder sichtbar zu machen. Das Gebäude wird CO2-neutral geheizt.
Stiftungspräsident und Architekt Christof Rösch legte Wert darauf, dass im Gasthaus auch Kulturprogramme angeboten werden.
Im Anschluss an die Eröffnung stehen im Monat Mai Musik, Diskussionen, Live-Radio und ein Film über die Projekt-Entstehung auf dem Programm.
Insgesamt planen die Initianten, aus Vnà ein weit beachtetes Projekt mit Modellcharakter für die Entwicklung in Berg- und Randgebieten zu machen. Eine Auszeichung haben sie bereits erhalten: Letzten Januar wurde ihnen der erste Preis der Hans E. Moppert-Stiftung für "Nachhaltigkeit im Alpentourismus" verliehen.
swissinfo, Alexander Künzle
Vnà liegt 20 (Post-)Autominuten vom Badezentrum Scuol entfernt.
In der Nähe liegen: Skigebiet Scuol/Ftan/Sent; Einkaufsparadies Samnaun; Nationalpark; Engadiner Dörfer wie Guarda; Golfplatz Vulpera; Dreiländereck.
Als Gäste angesprochen sind naturnahe Touristen mit Eigeninitiative, Wanderer/Bergsteiger, Velo-Mountainbiker, Kulturinteressierte, Seminarteilnehmer.

Den ganzen Text findest du auf www.swissinfo.ch. Auch auf Schweiz Tourismus findest du vielleicht etwas, das dir zusagt.

Übrigens: Ruhige Hunde sind im Hotel meist kein Problem. Mit zweien ist es aber viellicht schwieriger. Halt vorher anfragen.
Viel Glück bei der Suche.

[Anda-Lusi]

Hallo Micha,

meines Wissens benötigt man für die Einreise in die Schweiz nach wie vor eine jährliche Tollwutimpfung, d.h. wenn eine dreijährige Impfung ( die hier in D. ja mittlerweile Usus ist ) länger als ein Jahr her ist, kann die Einreise verweigert werden.

Wie die Bestimmungen in einem Land sind ist nicht unbedingt gleichzusetzten mit den Einreisebestimmungen aus dem Ausland. Vielleicht kannst Du mal auf einschlägigen Seiten googeln, falls sich mittlerweile wieder eine der Bestimmung geändert hätte.

[Galan-Mama]

Ja, Ute hat leider Recht. Die 3 jährige Tollwutimpfung wird nicht anerkannt. Die Impfung darf bei der Einreise nicht älter als 1 Jahr sein.
Aber für die Schweizer selbst reicht die 3 jährige Impfung.

[Cheyenne]

Ja, Ute hat leider Recht. Die 3 jährige Tollwutimpfung wird nicht anerkannt. Die Impfung darf bei der Einreise nicht älter als 1 Jahr sein.
Aber für die Schweizer selbst reicht die 3 jährige Impfung.

Wie kommt Ihr bloss darauf?

In der Schweiz selbst brauchen wir seit Jahren keine TW-Impfung mehr, nur wenn wir reisen wollen. Und da gilt seit dem 01.07.2007 die EU-Regelung!

Schaut Ihr bitte mal hier:
Bundesamt für Veterinärwesen

Im PDF-Formular "Ich reise mit Hund und Katze" nachzulesen:

"Die Impfung bleibt so lange gültig, wie vom Impfstoff-Hersteller angegeben, falls das Ablaufdatum von einem bevollmächtigten Tierarzt im
Heimtier- oder Impfausweis eingetragen wurde.
Andernfalls gilt eine Gültigkeitsdauer von einem Jahr"

[Galan-Mama]

ahh, die Bestimmungen wurden letztes Jahr geändert. Gut zu wissen!

[MichaB]

Danke schon mal für Eure Antworten.

Der Bericht über Vnà hört sich ja schon mal gut an. Wo wir genau hin wollen wissen wir noch nicht.

Aber die Einreise hört sich ja problemlos an. Und gegen Tollwut geimpft sind ja beide

LG
Michaela

[Anda-Lusi]

Mhm, wenn man es sehr genau durchliest kommt bei mir aber nach wie vor die Frage auf, und daher kommen auch meine bisherige Info: wer ist in den Augen eines schweizerischen Grenzers ein "bevollmächtiger Tierarzt " ( Seite 10 in dem link ) ein beliebiger Tierarzt in D. ? Doch eher ein Amtsvet bzw. ein schweizerischer Tierarzt. " Andernfalls gilt die Jahresfrist " steht da.
Ich bin daher nach wie vor skeptisch, ob die 3-jährige Impfung von Ausländern anerkannt wird.

[Charlotte_Egger]

M.E. kann das irgendein Tierarzt sein, der eine Praxis führen darf. Aber vielleicht schickst du besser ein Mail ans BVet, um ganz sicher zu gehen: info@bvet.admin.ch

[Cheyenne]

Ich bin daher nach wie vor skeptisch, ob die 3-jährige Impfung von Ausländern anerkannt wird.

Hallo Ute

Bevollmächtigter Tierarzt ist jeder Tierarzt, der in seinem Land bevollmächtigt ist, Impfungen durchzuführen. Könnte ja z.B. sein, dass in einem Land nur Amtvets Impfungen durchführen dürfen, dann gilt nur deren Stempel.

Frag bloss nicht, wie ein armer Grenzer das klären sollte!

Wir Schweizer sind da sehr eigen, wenn nur Schweizer Tierärzte gemeint wären, würde das genau so da stehen.

Ich fahre wirklich täglich über diese Grenze, teilweise mit in D geimpften Hunden. Bis jetzt habe ich es nicht geschafft, einen Grenzer damit zu verwirren.

Aber wie Charlotte schon sagte, schreib halt das Bundesamt für Veterinärwesen an. Die sind sehr nett und geben gerne Auskunft.

[Anda-Lusi]

Wenn Ihr diese Erfahrungen habt, ist es das ein Wort !
Ich würde jedenfalls meine Hunde nicht mehr jährlich Tollwut impfen lassen wollen.