Silvestertraining?

[ROCKY_und_ISI]

Das Besuchen solcher -oder ähnlicher- Veranstaltungen ist auch ein gutes Training. Besser als jeder Hundeplatz.
Hier gibt's jede Menge Krach, "Puffen und Knallen", Gerüche, Menschen, viele andere Hunde (!) und vieles mehr.
Und man hat jederzeit die Möglichkeit, sich aus dem Getümmel an den Rand zurück zu ziehen.
Obendrein ist der Eintritt frei.
Mein einziges (kleines) Problem hier war, das der Rocky partout eine Rote Wurst kaufen wollte, ich aber nicht.

[dingo]

Ja Moni...dich meinte ich...warum bist du denn nicht weiter bei der Trainerin geblieben?

[Moni]

Vor ein paar Monaten meinte sie, wir wären auf `nem guten Weg und daß wir nur so weiter machen können. Mehr erreichen würden wir wohl eher nicht, es sei denn, er ergibt sich in kleinen Schritten weiter etwas. Ich muß ja auch sagen, daß ich einiges erreicht habe. Wer weiß, wenn jemand anderes Linjo hätte, evtl. hätte der mehr geschfft, keine Ahnung. `Ne ruhigere Umgebung wäre evtl. auch besser gewesen. Aber vielleicht hat er auch so schlechte Erfahrungen gemacht, daß nicht mehr möglich ist.

[Sonni]

(...)
....ihm half es, jetzt lacht nicht, wenn ich laut mit ihm gemeckert habe...nat. für nichts, einfach nur laut gemeckert u. den Hampelmann gemacht u. ihn dabei ignoriert habe. Komisch, ne...aber damit ist Dingo runter gekommen.

Genau so was habe ich gemeint mit "gute Laune und Heiterkeit simulieren, versuchen, das Ganze ins Lächerliche zu ziehen"...

Und eben nicht auf seine Ängste eingehen, auch wenn's schwer fällt. Den "Ernst der Lage" ignorieren, ja, verleugnen!

Das sehe ich mitlerweile ganz anders.

Natürlich muss man die Ängste ernst nehmen und darauf eingehen. Auch trösten und Sicherheit und Schutz geben. Nur so fühlt sich ein soziales Lebewesen geborgen.
Etwas vorspielen kann man einem Hund nichts. Authentizität finde ich sehr wichtig im Umgang. Gefühle ernst zu nehmen finde ich ganz wichtig, damit das Wesen weiß, dass es sich auf seinen Menschen immer verlassen kann.

[Di Te]

(...)
....ihm half es, jetzt lacht nicht, wenn ich laut mit ihm gemeckert habe...nat. für nichts, einfach nur laut gemeckert u. den Hampelmann gemacht u. ihn dabei ignoriert habe. Komisch, ne...aber damit ist Dingo runter gekommen.

Genau so was habe ich gemeint mit "gute Laune und Heiterkeit simulieren, versuchen, das Ganze ins Lächerliche zu ziehen"...

Und eben nicht auf seine Ängste eingehen, auch wenn's schwer fällt. Den "Ernst der Lage" ignorieren, ja, verleugnen!

Das sehe ich mitlerweile ganz anders.

Natürlich muss man die Ängste ernst nehmen und darauf eingehen. Auch trösten und Sicherheit und Schutz geben. Nur so fühlt sich ein soziales Lebewesen geborgen.
Etwas vorspielen kann man einem Hund nichts. Authentizität finde ich sehr wichtig im Umgang. Gefühle ernst zu nehmen finde ich ganz wichtig, damit das Wesen weiß, dass es sich auf seinen Menschen immer verlassen kann.

Also ich habe bemerkt, dass es am besten hilft, wenn man den eigenen Ärger und die Anspannung, ob jetzt die Tiere wieder Panik kriegen möglichst runterfährt und dann sich selber klarmacht, dass diese Situation "Knallerei" nicht wirklich gefährlich ist. (genauso, wie bei anderen Sachen, die Pinu'u gruselig findet.)
DAS muss man ausstrahlen und vermitteln ...die Angst ernst nehmen ja, aber nicht bemitleiden. Ich rede dann beruhigend in einem fort immer die gleiche Leier. "Alles gut! Es dauert nicht mehr lange...bald ist es wieder leise...alles gut!..."
Und ich saß letztes und vorletztes Jahr mit Pinu'u und meiner Katze Nala im Gang auf dem Fußboden(die beiden sind am geräuschempfindlichsten). Wie gesagt letztes Silvester waren beide schon ruhiger. Lotte kam erst als es dann "richtig" losging. Queeny kam mit in den Gang, weil sie verstehen wollte, was wir da machen.
Grace verschwand irgendwo unter dem Bett und Balou war erst in Sorge als es ganz nah bei uns böllerte.
Ich hoffe mal, dass es dieses Jahr noch etwas leichter wird!

Mein erster Hund Kubo war zu Silverster immer im Bad, der damaligen Wohnung. Das war ohne Fenster und am besten schallgeschützt. ..Ich habe dann laut Musik angemacht und das Wasser in die Wanne laufen lassen um Hintergrundgeräusche zu haben...gezittert hat er trotzdem heftigst, der Arme.

Also ich hatte auch lange einen Trainer.
Das mit dem ängstlich sein vor diversen Sachen haben wir ganz gut so peu a peu abbauen können.
Und trotzdem gibt es diese für Pinu'u "gruseligen" Situationen immer mal wieder. Meist sind es dann Sachen, die er nicht kennt, und daher nicht einschätzen kann.
Inzwischen orientiert er sich dann aber schnell an mir und Lotte...und jetzt ja auch an Queeny (die sich so vor garnix was scheißt )
Seit Queeny da ist, ist Pinu'u noch selbstbewußter geworden.Jetzt traut er sich sogar schon oft hier in den Strassen zu markieren...früher mussten wir erst am Waldrand sein, dass er sich lösen konnte!

[BirgitS]

Hm, ich sehe immer zu, für die mäuse präsent zu sein und dadurch sicherheit zu vermitteln. Ich beachte sie überhaupt nicht besonders. Alles ist wie immer, ich sitze aufm sofa, stelle nur den fernseher lauter. Es gibt den ganzen tag kein futter, erst um kurz vor zwölf ein grosses knabberding. wer will kann sich bei mir ankuscheln, aber ich benehme mich demonstrativ wie immer. Es gibt nix wo vor man angst haben müsste. Wie soll der hund sonst ruhig bleiben, wenn ich mich schon komisch benehmen würde?

[ROCKY_und_ISI]

(...)
... wer will kann sich bei mir ankuscheln, aber ich benehme mich demonstrativ wie immer. Es gibt nix wo vor man angst haben müsste. Wie soll der hund sonst ruhig bleiben, wenn ich mich schon komisch benehmen würde?

Genau, Birgit! Danke.

[MarLa]

Hm, ich könnte mir auch vorstellen, dass da irgendwo der Hase im Korn liegt. Tiere spüren ja die Stimmung von Herrchen/Frauchen oder in meinem Fall (weil Katze) Servicekraft, wenn wir nervös sind oder ängstlich, dann verstärkt das die Unsicherheit der Vierbeiner. Wenn sie keine Unruhe bei uns spüren, könnte das ihnen vielleicht helfen auch selbst sicherer und ruhiger zu werden.
Nachdem Kirsten von Dingo erzählte, frage ich mich: Was wäre denn, wenn du dir deinen Ärger zunutze machst, Mni, und dir mal so richtig Luft machst in Linjos Nähe? Auf übertriebene Art und Weise? Überspann den Bogen so richtig, lass die Wut raus. Ich hab (und ich hoffe, das kommt nicht falsch rüber) bei dir immer ein bisschen das Gefühl, dass du vieles, was du und Linjo erreicht habt gar nicht so positiv sehen kannst, sondern sagst "Leider klappt dies und das nicht" statt "Das und das klappt schon prima". Das macht glaube ich bei euch beiden vieles aus, würdest du dich, Linjo und eure Mensch-Hund-Beziehung optimistischer beschreiben wärs für euch beide wesentlich entspannter und lockerer.

Ich kenne das übrigens, ich bin selbst gerade erst im Prozess vieles lockerer und vor allem positiv zu betrachten und mich oder meine Werke/Handlungen nicht immer gar so klein zu machen. Das tut verdammt gut und lässt mich einiges sicherer auftreten - was wiederum in meinem Umfeld ebenfalls einiges positiv verändert, weil ich eine andere Ausstrahlung habe. Und gerade für diese sind Tiere doch sehr empfänglich.

Bei der Knallerei kannst du, denk ich gerade durch deinen Ärger auf die Deppen einiges rauslassen und vielleicht durch die Überspitzung eine entspanntere Haltung dazu bekommen, als wenn du alles weiter in dich hinein frisst, Linjo zuliebe. Vielleicht schafft ihr es so, dem ganzen Gedöne "ins Gesicht zu spucken" und anschließend im übertragenen Sinn drüber zu lachen.

[Moni]

Martina, ich glaube, Du schätzt mich ganz richtig ein Ich neige dazu, meine Fortschritte in den Hintergrund zu stellen, und weiterhin die Sachen zu bemängeln, die nicht klappen. War immer eher Pessimist Meinen Ärger lasse ich durchaus manchmal raus. Ich fluche dann draußen rum, wenn Linjo wieder in Panik ist, obwohl das so gar nicht meine Art ist In der Wohnung hab ich festgestellt, daß leises Reden gut ist, Radio/TV an, klar und bei ihm sitzen, ihn festhalten. Ganz zu Anfang hab ich das mit dem Ignorieren gemacht, entgegen menem Bauchgefühl. Dann hab ich zum Glück von vielen bekannten Trainern,usw. gelesen, daß das Blödsinn ist. Es gibt da `nen tollen Text zu, von Ute Blaschke-Berthold!
Gestern Abend sind wir wieder nicht raus gekommen. Die haben ab halb 6 immer mal geknallt. Linjo hatte sich verkrochen und als ich raus wollte, machte er sich ganz flach, mit diesem flehenden Blick, ihn bitte in Ruhe zu lassen Wenn ich dann sage"ok, wir bleiben hier", reckt er den Kopf hoch und leckt mein Kinn, das ist echt herzzerreißend Was mich dabei ja fasziniert, auch nach 16 oder 20 Stunden geht er draußen nicht sofort auf die Wiese, sondern muß erst die passende Stelle finden.

[Moni]

Kennt jemand die "Muttmuffs", Ohrenschützer für Hunde und hat damit Erfahrung? Ich kann mir nicht vorstellen, daß Linjo sowas ertragen könnte und sie sind verdammt teuer!

[Panu 1]

Hm, ich sehe immer zu, für die mäuse präsent zu sein und dadurch sicherheit zu vermitteln. Ich beachte sie überhaupt nicht besonders. Alles ist wie immer, ich sitze aufm sofa, stelle nur den fernseher lauter. Es gibt den ganzen tag kein futter, erst um kurz vor zwölf ein grosses knabberding. wer will kann sich bei mir ankuscheln, aber ich benehme mich demonstrativ wie immer. Es gibt nix wo vor man angst haben müsste. Wie soll der hund sonst ruhig bleiben, wenn ich mich schon komisch benehmen würde?

Also so ähnlich mach ich das auch. Panu hat panische Angst vor Gewitter, daheim flüchtet er zitternd zu uns auf die Couch----wir beachten ihn gar nicht weiter und machen alles ganz normal und dann wird er auch wirklich entspannter....ich glaub wenn ich ihn bemitleide wird's wirklich schlimmer
Im Sommer sind wir mal Gassi gewesen, war schon dämmrig, und dann ist wirklich ein Riesengewitter über uns gekommen......oh je....hab ich gedacht, mit Blitzen und allem, wir waren innerhalb einer Minute klatschnass.....Hab ihn überhaupt nicht angesprochen, erst ist er panisch in der Leine gehängt. Hat sich auch immer wieder nach mir ungedreht und geschaut was ich mach.... Ich eisern schweigend weiter gelaufen und siehe da.....er ist recht schnell in ein ganz normales Tempo verfallen und war auch gar nicht mehr panisch... War ich froh.......
Und der Blitz hat uns auch nicht erschlagen...da hab ich ein bisschen Schiß gehabt....

[ROCKY_und_ISI]

Der Panuschky und Du - ihr zwei seid schon ein tolles Team .

[Panu 1]

Der Panuschky und Du - ihr zwei seid schon ein tolles Team .

Das ist aber lieb von dir Aber ich glaube alle Hunde hier haben ihr Glück gefunden

[wolfstraum]

Danke Petra, dass du mich angeschrieben hast,
hatte hier nicht mehr reingeguckt:

hier wird ja auch ständig geknallt und außerhalb von berlin,
bei meiner mutter ist es oft noch schlimmer. anscheinend muss ja zu jedem anlass
ein minifeuerwerk gezündet werden

wegen eierlikör und silvester:
ich habe mich an die dosis rangetastet.
aber ein ordentliche schnapsglas war es bestimmt, aber mit noch extra viel sahne,
weil Chef das erst nicht wollte
musste ihm eine kostprobe in die lefzen schmieren, dann merkte er wie lecker das ist und hat den rest geschlabbert.
nach 3 stunden habe ich ihm nochmal nen nachschlag gegeben.
damit er auch ja schön den pegel hält


das mit dem normal benehmen bringt bei uns nix:
es knallt ja an anderen tagen aus heiterem himmel und da hilft nur,
wenn ich Chef zu mir hole und ihn streichele, bis sein zittern aufhört.
würde ich normal weiter machen, dann würde Chef verängstigt in irgendeiner ecke liegen und ich eben meinen alltag machen.
da ist eben jeder hund wieder anders.
knallen führt hier immer dazu, dass Chef schnurstracks nach hause will und falls wir dort bereits sind, sich verkriecht.
und zu silvester ist es dann so krass, dass er sich ins minibad verkriecht. ich mache ihm ein bequemes plätzchen und decke ihn noch zusätzlich zu.
futter gibt es vorher lieber nicht, damit er nicht noch raus muss der arme.
dank des eierlikörs lag er immerhin entspannt im bad.

[Moni]

Bei uns ist das genau so, Tina. Chef und Linjo sind sich da recht ähnlich, denn wenn ich mich nicht um Linjo kümmern würde, würde es noch schlimmer werden. Und ich habe auch gemerkt, daß das Zittern weniger wird, wenn ich ihn streichel und ganz fest halte. Ich find`s dieses Jahr noch schlimmer. Momentan komme ich abends kaum raus, und wenn, dann nur schnell auf die Wiese vorm Haus Ich freu mich auf Februar, ab da wird`s wohl ruhiger.