Hunde in Myanmar/Burma

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Hunde in Myanmar/Burma

Postby Charlotte_Egger » Fri 8. Feb 2013, 10:12

Hier endlich der versprochene Thread über die Hunde in Myanmar. Wenn euch die Einleitung zu lang ist, geht einfach weiter auf die Bilder, die auch noch folgen.
Vorausschicken muss ich, dass Mynmar ein buddhistisches Land ist und trotz der Militärherrschaft auch geblieben ist. Die Menschen lassen die freilebenden Hunde in Ruhe, ohne sich aber speziell um sie zu kümmern. Sie werfen eventuelle Essensreste einfach aus dem Haus und die Hunde suchen sich das Futter, wo sie können. Am besten bringt es wohl der Reiseschriftsteller Paul Theroux in "Train to Mandalay" im Gespräch eines Reisenden mit einem Einheimischen auf den Punkt:
"Warum erschiesst man diese Hunde eigentlich nicht?" fragte ich. "Die Birmanen glauben, es ist nicht richtig, Tiere zu töten". "Warum sie dann nicht gleich füttern?" Er schwieg, denn was ich da fragte, richtete sich gegen eines der Kardinalprinzipien des Buddhismus, das Prinzip der Nichtbeachtung.
Kastrationen kennt man natürlich nicht. Was in den Städten mit den „überzähligen“ Hunden geschieht, darf man sich leider nicht vorstellen, denn die Armee geht nicht nur mit den Menschen brutal um…
Auf dem Land sterben die Hunde wohl jung, sie sind mager, was aber auch mit dem Klima zusammen hängt, auch die Menschen sind mager. Viele Hunde sind leider auch räudig, und behandelt werden sie natürlich nicht, auch kranke Menschen werden oft nicht behandelt. Das Land holt jetzt aber schnell auf und es ist gut möglich, dass es in ein paar Jahren wie in Thailand ist, wo viele Hunde von den Menschen als richtige Haushunde aufgenommen werden.
An einem Ort sah ich auch schon einen Haushund. Das war in einem kleinen Handwerksbetrieb, wo die Touristen hingeführt werden und es den Menschen dadurch schon besser geht, denn obwohl man (noch?) nicht dazu gedrängt wird, kauft man natürlich etwas! Hier also der einzige Haushund, den ich dort gesehen habe:

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Re: Hunde in Myanmar/Burma

Postby Charlotte_Egger » Fri 8. Feb 2013, 10:34

Die Managerin des Hotels beim Inle Lake im Norden des Landes ist Deutsche - und hat einen Welpen zum "Hotelhund" namens Rosie ernannt. Hier ein Video von Rosie:

http://youtu.be/-V0Mw8i5PCM

Und nun ein paar weitere Bilder entspannter Hunde. Tagsüber lagen sie meist an der Sonne, meist wurden sie gegen Abend aktiv - oder wenn sie Hunger hatten.
Der Mutter dieses Welpen wurde es zu heiss an der Sonne, sie legte sich in den Schatten und der Kleine wackelte hinterher:

http://youtu.be/5PnIbETzpcA
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Re: Hunde in Myanmar/Burma

Postby Charlotte_Egger » Fri 8. Feb 2013, 10:51

Hier nochmals der Kleine - etwas verloren...
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Weitere Hunde:
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Und nochmals Rosie:
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Auch andere Tiere gab's natürlich:

http://youtu.be/ygCVua9XTBw
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Re: Hunde in Myanmar/Burma

Postby Charlotte_Egger » Fri 8. Feb 2013, 11:12

Und weiter:

http://youtu.be/GfyXLXOonaY

http://youtu.be/IT5Y-FoXn2k

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Freche Vögel - die burmesische Version der Spatzen:

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Das „Empfangskomitee“ beim Hotel Savoy in Yangon:

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Hier waren wir in einem Kloster. Die meisten Kinder – Knaben wie auch Mädchen – verbringen, wenn irgend möglich, ein paar Monate in einem Kloster, um etwas über den Buddhismus zu erfahren.
Die Kinder wiegen sich und „singen“ (chanting), um sich besser konzentrieren zu können:

http://youtu.be/vgiHCAo9PVk

Das war's dann, was die Tiere in Myanmar angeht.
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Re: Hunde in Myanmar/Burma

Postby Nadine&Tiger » Fri 8. Feb 2013, 11:30

Charlotte. Vielen vielen Dank für den Einblick!
Liebe Grüße,

Nadine mit Tiger und Paula
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Re: Hunde in Myanmar/Burma

Postby Constanze Haag » Fri 8. Feb 2013, 14:52

oh, das ist ein toller einblick in eine andere welt. danke dafür :-)
Liebe Grüße von Conny mit dem Hundevolk Ida, Tanika, Luna, mit den Samtpfoten Tau, Koks, Möbius und Leni
(und mit Pauline, Fussel, Sol, dem sprechenden Hut, Burgfräulein Bö, Jule, Taimi und Taiba, die eine wundervolle Spur in unseren Herzen hinterlassen haben)
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Re: Hunde in Myanmar/Burma

Postby BarbaraG.-B. » Fri 8. Feb 2013, 19:31

Das finde ich auch, toller Einblick in eine wirklich völlig andere Welt! Diese Reise war bestimmt ein ganz besonderes Erlebnis!
____________________________________________________________
Herzliche Grüße
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Re: Hunde in Myanmar/Burma

Postby Anda-Lusi » Fri 8. Feb 2013, 20:16

Sehr interessante Bilder von Land und Hunden, Burma steht auch auf meiner Wunschliste.

Der Typ Hund ist in Asien sehr verbreitet, auf Bali gibt es den auch, diese schönen Stehöhrchen und die Mandelaugen.
In Bangkok habenm wir unterwegs einmal eine Schaar Welpen angeschaut, da kam der Besitzer und hat mir einen auf den Arm gesetzt und gesagt: germany,germany.........ich sollte ihn mitnehmen....tja.

In Südafrika haben wir mal ein privat finanziertes Tierheim besucht, die Problematik ist imgrunde dieselbe wie überall.
Dort sitzen oft Hunde im Tierheim, die von den einheimschen Schwarzen abgegeben werden müssen, weil sie teils so arm sind, dass sie das Futter nicht mehr bezahlen können. Und nat. auch misshandelte Hunde.
Ausserdem erfuhren wir , dass viele der weissen Hunde und Katzen Hautkrebs haben von der starken Sonneinstrahlung.
Viele Grüße von Ute mit Nelly aus MC und Tippi aus Madrid
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Re: Hunde in Myanmar/Burma

Postby Eva » Fri 8. Feb 2013, 21:09

Ich finde es auch sehr interessant (wenngleich natürlich auch sehr traurig...).
Danke, Charlotte!
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Re: Hunde in Myanmar/Burma

Postby Charlotte_Egger » Sun 10. Feb 2013, 18:01

Hier nun noch eine letzte, schöne Geschichte, die ich erlebte, als ich 1996 zum ersten Mal in Myanmar war. Es war ganz anders damals, kaum Touristen, kein Verkehr, und die Einheimischen wagten nicht, mit Fremden zu reden. Das hat sich nun radikal geändert.
Also die Geschichte:
Wir kamen gegen Abend mit dem Schiff in Mandalay an, kurz vor dem Sonnenuntergang. Da kam gerade ein Mönch mit einem Gong zur Anlegestelle. Als er den schlug, strömten von allen Seiten Hunde herbei. Und die fütterte er dann!
Da mir der Buddhismus sehr zusagt, las ich schon damals alles darüber, was ich in die Finger bekam. Und stiess auf Folgendes:
Es gibt eine Variante im Buddhismus (vorwiegend in Tibet), die davon ausgeht, dass Mönche, die aus irgendeinem Grund aus dem Kloster ausgeschlossen wurden oder irgendwie schlechtes Karma hatten, im nächsten Leben als Hunde geboren werden!
Und wenn nun ein Mönch Hunde füttert, kann es sich damit gutes Karma erwerben.
Und das relativiert dann die Sache mit der Nichtbeachtung doch etwas!
Liebe Grüsse
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Re: Hunde in Myanmar/Burma

Postby Tina_Fischer » Mon 11. Feb 2013, 10:40

Schöne Geschichte.
Es ist halt wie überall in der Welt, manche Menschen, ob wegen ihres Glaubens, ihrer inneren Einstellung oder warum auch immer haben eine größere und weitreichendere Empathie als andere und wollen deswegen Helfen, Leid verhindern und Dinge besser machen. Leider gibt es davon viel zu wenige und viele Menschen scheinen absolut gar kein Mitgefühl zu besitzen, weder für andere Menschen und schon gar nicht für Tiere.
LG Tina

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Re: Hunde in Myanmar/Burma

Postby Hanna Peter » Mon 11. Feb 2013, 15:51

Vielen lieben Dank, Charlotte, für deinen interessanten Thread und die wunderbaren Bilder :)
Liebe Grüße

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Re: Hunde in Myanmar/Burma

Postby Charlotte_Egger » Mon 11. Feb 2013, 18:52

Nichts zu danken, ich muss das doch irgendwie loswerden :D .
Früher schrieb ich nach einer solchen Reise jeweils eine Reportage für eine Zeitung, aber heute, wo fast alle Leute weit reisen (und die Zeitungen gleichzeitig sparen), kommt das nicht mehr an.
Liebe Grüsse
Charlotte und Rocky - Teddy im Herzen immer dabei

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Re: Hunde in Myanmar/Burma

Postby Amylinchen » Tue 12. Feb 2013, 11:18

Ach Charlotte,

wir sind umso dankbarer Deinen tollen Reisebericht zu lesen. Ich finde es deshalb so interessant, weil Du eben auch über die Lage der Tiere berichtest. Reisen in ferne Länder haben immer was Geheimnisvolles und meistens werden nur schöne Bilder gezeigt. Die Armut der Menschen und das dadurch noch grössere Elend der Tiere wird ungern bebildert oder beschrieben.
LG
Astrid
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