neues aus amtsvetshausen

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Postby Constanze Haag » Tue 30. Jul 2013, 15:44

am 28. hatten wir ja einen transport. natürlich über traces. das heißt, dass den jeweils für den ausstiegsort zuständigen amtsveterinären durch das system automatisch gemeldet wird, dass dieser transport angemeldet ist und welche hunde für seinen zuständigkeitsort eingetragen sind.

in egelsbach stiegen neben den tierheimhunden noch einige andere hunde aus. shampoo, bianchinetta und cousine für die tierfreunde münster, dogus auf ps, holly auf ps/es, marco polo und mousse auf ps, agotha auf ps. da diese hunde dann ja nicht mehr für den amtsvet greifbar sind (außer kommt vorbei, wenn der transport ankommt), ist man verpflichtet, die jeweiligen zieladressen der hunde anzugeben, die weitergefahren sind.

das habe ich dann getan und dem zuständigen veterinäramt eine liste mit den hunden, den chipnummern und den adressen übersandt.

eine rückmeldung habe ich nicht bekommen. auch keine eingangsbestätigung oder sonstwas. aber dafür haben dann einige pflegestellen besuch bekommen. denn der zuständige amtsvet für egelsbach hatte in der tracesliste gesehen, dass einige hunde dabei sind, die recht jung sind und da hat er gleich alarm geschlagen. er hat seine kollegen kontaktiert, die jeweils für die zieladressen zuständig sind und hat diesen erklärt, es wären einige seeeehr junge hunde beim transport gewesen und es sei unbedingt notwendig, zu kontrollieren, ob tierseuchenrechtlich alle bedingungen eingehalten wurden.

bei mousse und marco polo stand der zuständige beamte dann sogar unangekündigt vor der tür. bei anja war der herr wenigstens so freundlich, einen besuchstermin auszumachen.

nun gut, ist ja generell positiv zu werten, dass sie das kontrollieren, zumal es ja neulich mal wieder einen import von ein oder zwei tollwutinfizierten hunden gegeben hat (vielen dank auch, für so eine unseriöse und gefährliche sache, das fällt dann wieder auf uns alle zurück). da wir alles korrekt machen, müssen wir vor einer kontrolle ja auch keine angst haben.

nervig sind dann aber wieder solche gespräche wie

er: "sie brauchen als pflegestelle aber den §11"
pflegestelle:"nein, da gibt es gerichtsurteile, eine pflegestelle benötigt keinen §11"
er: "naja gut, das stimmt, aber ab nächstes jahr brauchen sie das"

oder auszug aus dem gespräch, welches ich mit einer amtsveterinärin geführt habe

"naja, wenn es hier im system nicht klappt, dann soll der kollege in rumänien das eben ausdrucken und den tieren mitgeben." (ich habe sie dann aufgeklärt, dass die traces-dokumente auf dem transport ohnehin mitgeführt werden müssen)
"haben denn die hunde eigentlich alle schon einen heimtierausweis wenn sie in deutschland ankommen oder muss der noch ausgestellt werden?" auch dies ist durch die einreisebestimmungen vorgegeben
"sagen sie mal, frau haag, ist rumänien denn wirklich in der EU?" puhhhh, ohne worte

DAS sind dann die dinge, die wirklich mal wieder krass sind. finde ich.

ich möchte an dieser stelle nicht unerwähnt lassen, dass wir natürlich auch schon sehr freundliche und sehr kompetente amtsveterinäre kennen lernen durften und ich keine pauschalurteile abgeben möchte. leider überwiegen derzeit die erfahrungen, die einem den mund offen stehen lassen.
Liebe Grüße von Conny mit dem Hundevolk Ida, Tanika, Luna, mit den Samtpfoten Tau, Koks, Möbius und Leni
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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby Andrea » Tue 30. Jul 2013, 16:19

:shock: sprachlos vor soviel Inkompetenz. :shock:
Einzig Gutes: Ich hoffe sie kontrollieren woanders, wo es nötig wäre, auch.
Liebe Grüße
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"Haben Tiere eine Seele und Gefühle" kann nur fragen, wer über keine der beiden Eigenschaften verfügt.
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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby Nadine&Tiger » Tue 30. Jul 2013, 17:50

Erschreckend.
Liebe Grüße,

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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby Loree » Tue 30. Jul 2013, 18:06

Das ist ja mal heftig. :blink:

LG,
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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby Charlotte_Egger » Tue 30. Jul 2013, 18:26

Da überdecken wohl einige ihr Nichtwissen mit Betriebsamkeit...
Liebe Grüsse
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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby Bianca und Jill » Tue 30. Jul 2013, 19:04

Huhu,

ich konnte und wollte es mir natürlich nicht nehmen lassen, heute persönlich mit dabei zu sein, da ich den Amtsvet kenne und ich auch gleich "freiwillig" meine genialen Rumänchen vorstellen wollte, wenngleich für mich ein anderer Kreis zuständig ist, der sich aber noch nicht gemeldet hat bei mir. Die können gerne kommen, habe ich so überhaupt keine Probleme mit. :D Jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass der Amtsvet doch mehr als überrascht gewesen ist, auch mich anzutreffen bzw. das ich schon lange Zeit für BP als PS tätig bin.

Nennt mich blauäugig, aber ich bin seeeeeeehr zuversichtlich, dass wir mit der Arbeit von BP durchaus überzeugen werden und bin gerne bereit zu zeigen, wie guter Tierschutz zu laufen hat. :wink:

Ich bin ziemlich sicher und habe das Gefühl, dass wir heute punkten konnten mit der Arbeit von BP, unserer Einstellung und vor Allem ganz klar auch mit den Hunden und ich habe den festen Glauben - lasst mir meine Naivität -, dass die uns dann auch machen lassen werden. Gerade mit Leverkusen habe ich durchweg gute Erfahrungen machen können.

Ggf. werde ich mich auch hier im Vorfeld persönlich vorstellen und vorgreifen, um BP vorzustellen, auch da habe ich wenig Bedenken. Da ich überwiegend mit Leverkusen zu tun habe, weiß ich zwar, dass man mich hier kennt von amtswegen her, aber persönliche Berührungspunkte hatte ich hier noch nicht.

Viele Grüße
Bianca
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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby Carmen » Tue 30. Jul 2013, 21:37

Hallo,

sicher ist es ein unsympathischer Verwaltungsaufwand, aber ich glaube ernsthaft, dass es letztlich Vorteile bringen wird. Es ist gut für die Hunde, wenn die Transport-
mindestbedingungen eingehalten werden. Damit ist zu rechnen, wenn Transporte aufwendig angemeldet und überprüft werden. Ich habe in der Tierschutzszene schon ganz
üble Sachen gehört und gesehen, von den Händlern ganz zu schweigen. Diese Auflagen können "werbewirksam" bekannt gemacht werden und möglicherweise macht das
den Auslandstierschutz transparenter, der ja durchaus von vielen sehr kritisch gesehen wird. Sozusagen eine Art Empfehlung oder Gütesiegel durch die deutschen Behörden.
Also ein klare Abgrenzung von den durch die Presse geisternden Geschichten von tollwütigen Importhunden und tierquälerischen Welpentransporten.

Bianca´s Post kann ich nur zustimmen. Persönliche gute Kontakte zu Amtsvets kann man gar nicht hoch genug einschätzen und sollten gepflegt werden. Auch für diese
Personen sind die neuen Vorschriften zusätzliche Arbeit, um die sie sich nicht gerissen haben. Nun sind sie aber gezwungen sich mit dem Thema zu beschäftigen und wenn
da bislang Ablehnung herrschte, vielleicht auch durch schlechte Erfahrung oder auch nur Un- und Halbwissen ist das jetzt die (nicht ganz freiwillige) Gelegenheit, mit guter
Tierschutzarbeit, die BP zweifelsfrei leistet, zu überzeugen.
Liebe Grüße, Carmen mit Miep
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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby Bianca und Jill » Wed 31. Jul 2013, 00:04

Carmen, ganz so einfach wird es sicherlich nicht sein, eben durch die vielen, vielen Negativerfahrungen, die es eben leider auch zuhauf gibt und gegen die bin ich natürlich auch.

Ich habe sicherlich ganz klar gut Reden nur als PS, mir hat man es bis dato ja noch nicht aufgrund Paragraphendschungel schwer gemacht und ich kann diejenigen ganz klar verstehen, die sich in ihrer guten Arbeit ganz klar eingeschränkt fühlen, was ja momentan auch definitiv so ist. Das Elend vor Ort ist ja schon schlimm genug und es wird sich engagiert ohne Ende und dann so etwas.

Dann bekommen sie in erster Linie erst einmal "uns" am Frack, wo wir doch wirklich guten und gewissenhaften TS leisten, natürlich ist das unfair und man fühlt sich an den Karren gep.... Aber genau das wissen sie ja eben noch nicht, dass es hier "bei uns" so ist, wie es ist.

Ich weiß, dass momentan alles ziemlich düster aussieht, ich bin aber trotzdem zuversichtlich, dass wir uns herausheben werden können und das rundum und ich werde auch selber alles Mögliche dazu beitragen wollen, dass wir ein gutes Standing bekommen und uns etablieren werden.

Ich hatte wirklich den Eindruck, dass der Amtsvet von unseren Hunden doch sehr angetan gewesen ist. Es war total lustig irgendwie, empfand ich zumindest. Er war zu spät, ich war zu spät, trotzdem war ich früher da. Eigentlich wollte ich das Hundekind noch pieseln lassen. Er fuhr vor, stieg aus und meinte: Was machen Sie denn hier? Ich: Ich wollte Ihnen meine Hunde vorstellen. Die sind toll, oder? :D Er: Ja, wieso? Wieso wollen Sie mir Ihre Hunde vorstellen? Ich: Die sind auch aus Rumänien! Die wollten Sie doch sehen, oder? ich habe schon jahrelang Rumänen zur Pflege! Er: Wieso habe ich Ihren Namen nicht gefunden? Ich: Weil ich Pflegestelle bin und fürsprechen möchte für kompetente und geeignete Pflegestellen. Außerdem finden Sie meine Namen unter den zu vermittelnden Hunden

Laberlaberrabarberrabarber ... Zudem weiß er ja auch, dass ich neben dem Tierheim tätig bin und ich habe ihm ganz klar gesagt, dass ich mit der Vermittlung meiner Hunde überhaupt keine Bedenken habe. Ein Hund, den ich vermittle an einen Interessenten, der möchte diesen Hund und der wird einem Tierheimhund keinen Platz wegnehmen. Er wie auch ich wissen, welche Hunde wir momentan im Tierheim haben, das ist einfach so. Wir haben keinen einzigen einfach und handelbaren Hund im Tierheim, der vergleichbar mit Katie-Mie oder Fudge wäre. Ein Anlass, wo ich jetzt direkt am Ball bleiben werde :D und noch einmal nachsetzen werde, finde ich in unserem Tierheim kein Gehör, weil die eben wissentlich schlechte Erfahrungen mit Auslandshunden gemacht haben und einfach auch dadurch nicht dürfen. Aber ich glaube doch noch an einen Einstieg, wir werden sehen.

Zudem habe ich mich sehr darüber gefreut, dass in dem ganzen Gespräch nicht ein Mal über das Thema Auslandshund gesprochen wurde. Ich weiß nicht, was ich alles berichtet habe in unserem Gespräch, aber es war .... sehr viel ... ich wollte ja auch viel an den Mann bringen. Und Anja mit ihrer Kompetenz und einem genial souveränen Auftritt hat definitiv noch ihr Ihriges dazu beigetragen. Ich hatte halt den Vorteil, dass ich ihn kannte und immer gut klar gekommen bin mit ihm. Gerade Leverkusen ist Pro Hund, was sich immer wieder bestätigt hat in der Vergangenheit. Würde ich sie davon überzeugen können von "Pro Auslandshund" von Fall zu Fall durch gute Arbeit und das es noch anders geht, wäre das der Supergau, ich bin jedenfalls momentan genug motiviert um dahingehend am Ball zu bleiben ... die Weichen sind gestellt und es war für mich halt ein guter Einstieg, den ich eh vorgehabt habe, persönlich war es natürlich umso besser ...

Klaro muss er jetzt sicherlich seinen Kollegen instruieren, mich auch zu konsultieren, um bei mir vorzusprechen, das war es mir aber wert. Mal schauen, letztendlich könnte er ja auch eine Mitteilung geben an seinen Kollegen: Dort ist ebenfalls alles im Lot, wir werden sehen ... was sich hier noch ergibt.

Da ich noch eine andere Sache mit ihm zu "bereden" habe per Mail, habe ich natürlich auch da so nebenbei noch einmal mein Unverständnis kundgetan, warum man nicht einfach solche Hunde übernimmt zur Vermittlung übers Tierheim .... andere Tierheime machen es doch auch .... Beim Tierheim bin ich vor die Wand gefahren, weniger, weil sie nicht wollen, sondern, weil sie nicht dürfen ... also, nächste Instanz .... we will see ..... ansonsten werde ich halt als Einzelperson mit meiner Vermittlungsstatistik höher bleiben als das Tierheim, was die Hunde betrifft, dann ist das halt so und dann kann ich es halt nicht ändern *schulterzuck*!

Viele Grüße
Bianca
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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby Eva » Wed 31. Jul 2013, 08:39

Vielen Dank, Conny, für die Info.

Und danke, Bianca, für Deine Ausführungen. Ich teile Deine Hoffnungen!

Und Du schreibst viel über etwas, was ich im Thread "Auslandshunde unerwünscht" ansprechen wollte:

Auch Deine Erfahrungen bestätigen, daß die Langzeitinsassen eines deutschen TH eben zu den eher schwer vermittelbaren gehören. Und daß die ausländischen Hunde (guter Orgas!) im Regelfall den deutschen TH-Hunden kein potentielles Zuhause wegnehmen.
Ich bekomme aber immer mehr den Eindruck, daß die unseriösen Orgas (oder die "Gut gemeint ist aber nicht gut gemacht"-Orgas) für den Tierschutz ein echtes Problem darstellen. Und BP nun damit zu kämpfen hat.
Deshalb finde ich es hervorragend, wenn Menschen wie Du nun sozusagen die Möglichkeit nutzen können, BP ins richtige Licht zu stellen.

Für die Umsetzung der Änderung des §11 TSchG, welche BP betrifft, brenne ich auf die Info, nach welchen Kriterien der Amtsvet zu entscheiden hat. Conny, konnte der Amtsvet aus Deinem Beispiel was dazu sagen (wenn er schon §11 anführt)?
Bei zu schwammiger Formulierung habe ich auch die Befürchtung, das die Beurteilung für Grünes Licht zur Einreise von Hunden aus dem Ausland allgemein und die Besetzung von PS zu stark vom Gutdünken des einzelnen TAs abhängt.

finde ich in unserem Tierheim kein Gehör, weil die eben wissentlich schlechte Erfahrungen mit Auslandshunden gemacht haben und einfach auch dadurch nicht dürfen

Das interessiert mich, Bianca, wieso DARF das TH nicht??
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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby Constanze Haag » Wed 31. Jul 2013, 13:32

@eva - in dem fall hat er das mit dem §11 gegenüber anja gäußert.

der §11 des tierschutzgesetzes ist ja sehr umfangreich, er führt ja einige situationen auf, wo es heißt, dass man in dem fall eine behördliche genehmigung benötigt und eine entsprechende sachkunde nachweisen muss. man hat ja eine zeit lang versucht, von den pflegestellen zu verlangen, dass sie sachkunde und behördliche genehmigung für das halten von tieren in einer tierheimähnlichen einrichtung benötigen. jede pflegestelle - so wollte man das damals auslegen. auf diese sache beziehen sich einige amtsvets noch immer gern, aber das ist ja längst vom tisch. ob ihm das jetzt wirklich nicht klar war oder ob er einfach mal n bisschen territorialverhalten zeigen wollte, sei mal dahingestellt. jedenfalls hat anja ihm da schnell den wind aus den segeln genommen.

was er mit "nächstes jahr" meinte, war dann halt die erweiterung des §11 - nämlich dass man, auch wenn man in einem anderen bereich schon eine sachkunde abgelegt hat, für das halten von vermittlungshunden aus dem ausland eine extra-genehmigung braucht. das bedeutet natürlich, dass alle, die bereits eine sachkunde nach irgendeinem teil von §11 abgelegt haben, nochmal extra auflagen erfüllen müssen. der, ich nenne ihn mal "alte" §11 ist also dann nix mehr wert.

davon, dass pflegestellen allerdings eine extra behördliche genehmigung benötigen, wenn sie einen hund aus dem ausland in pflege nehmen, steht in der neuen ergänzung des §11 ja gar nichts. da geht es ums einführen und vermitteln und das macht nicht die pflegestelle. insofern glaube ich auch nicht, dass es dazu kommen wird, dass eine pflegestelle da eine genehmigung benötigen wird. aber es wird dazu kommen, dass vereine sie benötigen, da bin ich mir sicher.

ich würde dir jetzt gerne schreiben, wie sich welcher amtsvet bezüglich der neuerungen geäußert hat. der punkt ist aber, dass es bisher noch jeder, mit dem ich telefoniert habe, anders dargelegt hat. ich denke, sie werden darauf warten, bis es einen behördlichen leitfaden zur umsetzung dieser neuerung geben wird. so läuft das ja eigentlich meistens. es gibt einerseits die gesetze und verordnungen, aber dann gibt es für die beamten auch immer nochmal solche leitfäden, wie man das nun in der praxis anzuwenden hat.

da es auch hier im thread wieder den durchaus richtigen hinweis gegeben hat, dass diese dinge vom grundsatz her ja wichtig sind, um tierschutzwidrige transporte und verstöße gegen tierseuchenrecht usw zu verhindern sage ich es nochmal ganz deutlich im namen von BP:

wir sind absolut dafür, dass es klare bestimmungen gibt, die dafür sorgen, dass organisationen beim import von tieren sorgfalt walten lassen müssen und dass tierquälerische transporte und verantwortungslose hundeverschieberei verhindert werden können!

ich denke, darüber sind wir uns hier aber auch schon lange klar und einig.

enttäuschend finde ich, dass wir in der letzten zeit immer wieder die erfahrung machen mussten, dass man pauschal einfach in einen topf geworfen wird, dass es häufig nicht zu einem echten gespräch kommt, sondern man sich einfach der gebetsmühlenartigen wiederholungen der klassischen pauschalurteile gegenüber auslandshunden gegenübersieht, dass unsere argumente maximal ausgehalten, nicht aber wirklich angehört und überdacht werden, dass man behandelt wird wie ein kleines kind, welches halt mal aus mitleid kleine süße hundchen retten möchte.

am schlimmsten finde ich, dass es einem bewusst erschwert wird, klare vorgaben einzuhalten, weil vorgaben unterschiedlich und willkürlich dargestellt werden und es auch keine übersichtliche und komprimierte darstellung der vorgaben gibt. wer heute als anfänger in den bereich kommt, der findet alleine die wichtigen informationen überhaupt nicht, er bekommt sie in der regel von seinem amt auch nicht wirklich umfassend und klar mitgeteilt und er wird fast schon dazu gezwungen, fehler zu machen.

kleiner aussflug: ich kann hier mal ein kleines beispiel aus unserer vergangenheit anführen. in den einfuhrbestimmungen stand unter anderem immer, dass der hund einen mikrochip braucht. weiß jeder. gut. im pass gibt es eine stelle, wo das datum der chipsetzung eingetragen wird. irgendwann gab es eine kleine änderung, der chip musste nun entweder an irgendeinem tag vor der ersten tollwutimpfung oder spätestens am tag der tollwutimpfung gesetzt worden sein. diese änderung wurde in einem behördlichen informationsschreiben den veterinärbehörden mitgeteilt. es stand aber noch lange nicht öffentlich irgendwo zu lesen, auch nicht auf der hp des landwirtschaftsministeriums. woher sollte man es also wissen. klar passierte es dann, dass wir unwissend diesen fehler begangen haben und auch weiter hunde dabei hatten, die eben schon vor der chipsetzung gegen tollwut geimpft worden waren. dies entdeckte eine amtsveterinärin in der nähe von wilhelmshafen, als sie ein kleines th, welches hunde von uns hatte, kontrollierte. sie machte ein riesen fass auf. sie nahm diesen mangel zum anlass, die pässe und impfungen komplett anzuzweifeln. die hunde wurden unter quarantäne gestellt, sie mussten komplett neu geimpft werden, es musste eine tollwuttiterbestimmung durchgeführt werden (obwohl rumänien da schon EU war). wohlgemerkt musste erst neu geimpft und dann ein paar wochen gewartet werden für die titerbestimmung. dabei hätte eine sofortige titerbestimmung ja die bereits in rumänien durchgeführte impfung bestätigt. so wurde es aber noch teurer für uns, weil wir natürlich den ganzen vorgang bezahlen mussten, ist ja klar. und außerdem mussten wir eine strafe wegen des verstoßes gegen die tierseuchenrechtlichen bestimmungen beim verbringen von hunden innerhalb der EU bezahlen. und erst viele viele wochen später war die neuerung mit dem chipdatum mal irgendwo zugänglich gemacht worden.

und wieder in der gegenwart weiter: auch ganz schlimm finde ich, dass ich bisher noch in keinem gespräch das gefühl hatte, dass man sich dafür interessiert, wie wir arbeiten. ich wurde noch nie gefragt, wie unser impfschema aussieht. noch nie gefragt, wie wir diese daten erfassen. noch nie gefragt, wie wir über die weitergabe der tiere buch führen. noch nie gefragt, welches transportunternehmen wir beauftragen. noch nie gefragt, welche arbeit wir vor ort machen (kastrationen usw). sprich, es hat sich noch nie jemand dafür interessiert, ob wir eine seriöse organisation sind oder ob ich lieschen müller mit naivem welpenrettungssymdrom. ich wurde einfach generell behandelt, als sei ich dieses lieschen müller. und wenn ich dann versucht habe, von mir aus die arbeit von brunopet transparent zu machen, hat man schnell gemerkt, dass mir gar nicht zugehört wird.

naja, was solls, es gibt ja auch ein paar nette und kompetente amtsmenschen. das muss man sich immer wieder sagen. und ich denke auch, dass bianca mit ihrem optimismus recht behält. langfristig wird es uns nutzen, dass wir jetzt öfter mal kontrolliert werden, denn es wird dabei ja nur zutage kommen, dass alles gepasst hat und dass wir keine doofis sind, sondern unser handwerk verstehen. und auch wenn ich hier manchmal etwas sarkastisch klinge, bin ich natürlich an einer guten zusammenarbeit mit den behörden sehr interessiert und verhalte mich entsprechend. ich möchte euch aber hier gerne immer mal wieder an dem zirkus teilhaben lassen, denn es ist ja ein nicht gerade kleiner teil unserer arbeit und macht inzwischen schon einen echten zeitaufwand her.

unser plan für nächstes jahr übrigens: wir werden den antrag auf genehmigung für die einfuhr und vermittlung von hunden aus dem ausland natürlich stellen. wir werden uns dabei aber von vorneherein anwaltliche unterstützung suchen, um zu vermeiden, dass wir willkürlichen auflagekatalogen zum opfer fallen (ich erinnere an die aussage meines hier für meinen wohnort zuständigen vets "ich werde die messlatte so hoch legen, dass sie sie nicht erreichen können"). der anwalt wird bp leider etwas kosten, das ist klar, aber wir sind leider davon überzeugt, dass wir ihn brauchen werden.

außerdem werden wir wirklich versuchen, so eine art auffangstation in deutschland zu finden. damit meine ich kein th, sondern erstmal nur ein gelände mit einfachen unterbringungsmöglichkeiten, wo die hunde ankommen und ggf ein zwei tage bleiben können (falls das vet-amt eine kontrolle durchführen will). es soll aber keine tierhalteeinrichtung werden. dies hat einfach den vorteil, dass man sich dann nur mit dem für diesen ort zuständigen amt zusammenarbeiten muss und nicht, wie im moment, mit 5-6 verschiedenen, je nachdem, wo die hunde aussteigen, von denen wieder jeder was anderes sagt. wir denken, dass es schon wichtig ist, ein festes zuständiges amt zu haben, wo man uns und unsere arbeit dann auch kennt und eine gut zusammenarbeit möglich ist.
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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby Hanna Peter » Wed 31. Jul 2013, 14:27

Vielen Dank für deine Ausführungen, Conny, die bringen viel Klarheit über diesen Amtsdschungel.
Gut, dass ihr einen Anwalt nehmt und gut auch die Idee mit dieser Art Auffangstation :D Das muss beides mit Hilfe von vielen Seiten machbar sein -glaube ich :)
Liebe Grüße

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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby Nadine&Tiger » Wed 31. Jul 2013, 15:45

Da geht es zwar nicht um Tierschutz, aber ich habe mit der Amtsvet hier auch schon "Beste" (im Sinne von NICHT) Erfahrungen gemacht.

Einmal war es eine umgefahrene Katze mitten im Winter, die wir gefunden hatten und die Amtsvets ließen uns 1 Std am Abend bei Minusgraden draußen herumstehen. Währenddessen ist die Katze gestorben und die die vom Amtsvet geschickt wurden, waren nur die Hausmeister. Der hätte einem sterbenden Tier nicht helfen können. Da hätten sie uns doch gleich sagen sollen: Wir machen eh nichts, gehen sie selbstständig zum Tierarzt oder lassen sie das Tier sterben. Das wäre wenigstens ehrlich gewesen. Eventuell gehört das ja nicht zu deren Aufgabenbereichen, aber das "Herz für Tiere" ist wirklich nicht sonderlich am Blühen dort.

Offenbar leitet das Amt auch alle Gewerbeanmeldung aus dem Bereich Tier an den Amtsvet weiter. Mein Opa war gerade gestorben und ich hatte tatsächlich andere Sorgen. Die Frau ruft mich 10mal auf meinem Handy an. Ich sei ja nicht dran gegangen, war dann im vorwurfsvollen Ton die Begrüßung. Sie hat mich ausgefragt was ich machen möchte und ihr Kommentar nachdem ich durch meine Lage einfach recht kurz angebunden war (ich räumte ja gerade die Wohnung meines toten Opas aus), war dann (mehrfach) "Na wenn sie meinen, dass sie sich dazu berufen fühlen, dann machen sie mal. Als Hundetrainer braucht man ja weiter nichts.". Darauf, dass ich Hunde ohne die Anwesenheit der Halter bei mir Zuhause nicht ohne Genehmigung und Sachkundenachweis aufnehmen darf, wurde ich mind. 3 mal hingewiesen.

Alles in allem eher Banane leider.
Liebe Grüße,

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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby annetteM » Wed 31. Jul 2013, 22:57

Ich kann Bianca nur zustimmen. Wir müssen uns als gut funktionierender, absolut seriöser Verein präsentieren und immer wieder daruf hinweisen, das wir im Land selber im großen Stil kastrieren und auch was für die Menschen tun.
Wir Menschen leben von Anerkennung und Lob (auch Amtveterinäre :D )-wir könnten uns zum Beispiel bei den Amtsvets, die gekommen sind und die Hunde angesehen haben (quasi also Arbeit mit uns hatten), schriftlich bedanken und Fotos glücklicher Kinder und Menschen mit ihren neuen Hunden samt Vermittlungsgeschichten zusenden. Das macht sie zum Teil einer guten Geschichte.
Ich arbeite selbst in leitender ärztlichen Position und habe sehr viel mit Bürokratie, Gerichten , medizinischen Diensten etc zu tun. Es gibt sie-die guten Momente zwischen uns Menschen . Netzwerke der Unterstützung und Hilfsbereitschaft. In all der Überlastung tut ein herzliches "Dankeschön" irre gut uns spornt an. Natürlich macht es auch Sinn, sich anwaltlich beraten zu lassen aber zeitgleich müssen wir uns auch sichtbar machen und unsere gute Arbeit hervorheben ("tu Gutes und rede darüber")
Conny, Dir morgen einen guten Flug, herzliche Grüße aus Heidelberg,annetteM
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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby Eva » Wed 31. Jul 2013, 23:27

Conny, vielen Dank für Deine Ausführungen!

Gute Reise nach MC und komm´gut wieder!

LG
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Re: neues aus amtsvetshausen

Postby Shiranja » Thu 1. Aug 2013, 09:39

[quote="Constanze Haag"]
außerdem werden wir wirklich versuchen, so eine art auffangstation in deutschland zu finden. damit meine ich kein th, sondern erstmal nur ein gelände mit einfachen unterbringungsmöglichkeiten, wo die hunde ankommen und ggf ein zwei tage bleiben können (falls das vet-amt eine kontrolle durchführen will). es soll aber keine tierhalteeinrichtung werden. dies hat einfach den vorteil, dass man sich dann nur mit dem für diesen ort zuständigen amt zusammenarbeiten muss und nicht, wie im moment, mit 5-6 verschiedenen, je nachdem, wo die hunde aussteigen, von denen wieder jeder was anderes sagt. wir denken, dass es schon wichtig ist, ein festes zuständiges amt zu haben, wo man uns und unsere arbeit dann auch kennt und eine gut zusammenarbeit möglich ist.[/quote]

Das ist ein Bereich, wo wir uns Eure Unterstützung sehr gut vorstellen können! Vielleicht kennt jemand von Euch ein Gelände, wo wir eine Auffangstation errichten können. Natürlich wäre es prima, wenn sie nicht ganz so ab vom Schuss ist, also nicht gerade im Norden Deutschlands, da ja dann dort alle unsere Hunde aus MC ankommen werden. Vielleicht habt ihr von einer Auffangstation gehört, die geschlossen wurde oder ähnliches ... Natürlich müssen und möchten wir dann auch mit dem zuständigen Amtsvet gut zusammenarbeiten, d.h. wir brauchen einen Amtsvet, der auch ein echtes Interesse daran hat, dass wir uns als seriöse Tierschutzorganisation zeigen können und auf einer guten Ebene mit uns zusammenarbeiten will. Hört euch gerne mal um und meldet Euch bei uns. Danke :wink:
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