by Constanze Haag » Tue 17. Jul 2007, 22:46
Hallo Ihr Lieben,
ihr habt doch immer so gute Ideen, ich bräuchte mal ein paar davon. Folgendes ist heute passiert.
Doina (die früher oft im Tierheim geholfen hat) rief mich an. Sie weinte fürchterlich. Der kleine Hund, der beim letzten Transport zu ihr kam (es war auch zu Tierheimzeiten schon immer "Doinas Hund") ist letzten Freitag irgendwie aus ihrem umzäunten Grundstück herausgekommen. Sie suchten ihn verzweifelt und fanden ihn tot auf den Schienen der Bahntrasse.
Doina ist völlig verzweifelt, macht sie riesengroße Vorwürfe und sie fühlt sich, als hätte man ihr "das Herz herausgerissen". Zwischen ihr und dem Kleinen bestand eine sehr innige Verbindung.
Sie hat mich angerufen, weil sie niemanden hat, mit dem sie über ihren Verlust so richtig sprechen kann. Ihr Mann war zwar auch traurig aber er kann nicht nachvollziehen, dass ihr Schmerz einfach noch nicht nachlassen will. Eigene Freunde und Bekannte hat sie hier nicht so wirklich. Doina spricht ja kaum Deutsch und so lebt sie hier in Deutschland wohl recht isoliert.
Gerade jetzt, wo sie trauert, wäre es doch so wichtig, dass sie immer wieder über dieses Ereignis sprechen könnte. Das braucht man dann doch einfach, um den Schmerz zu lindern. Aber sie hat niemanden.
Sie isst seit Tagen so gut wie nichts. Sie läuft dauernd in den Wald an sein Grab und fleht ihn an, wenigstens in ihren Träumen zu erscheinen, weil sie sich so leer und amputiert fühlt.
Es hat mir weh getan, sie so weinen zu hören und ich habe mich sehr sehr hilflos gefühlt.
Sie hat einen PC aber kein Internet. Sie sagte mir, dass sie mit dem Geld aufpassen müssten und es sich deshalb nicht leisten können. Dabei würde ihr das Internet in ihrer Situation sicher sehr viel weiterhelfen können. Ihr Kontakt nach Rumänien wäre viel einfacher und auch mit uns könnte sie kommunizieren. Sie sagt, sie sehnt sich nach Menschen, die ihre Gefühle verstehen können. Im Bekanntenkreis ihres Mannes belächelt man sie für ihre Tierliebe und dafür, dass ihr der Tod des Kleinen so an die Nieren geht.
Was machen wir nur???
Liebe Grüße von Conny mit dem Hundevolk Ida, Tanika, Luna, mit den Samtpfoten Tau, Koks, Möbius und Leni
(und mit Pauline, Fussel, Sol, dem sprechenden Hut, Burgfräulein Bö, Jule, Taimi und Taiba, die eine wundervolle Spur in unseren Herzen hinterlassen haben)