ich muss mir mal Luft machen, denn ich bin gerade sehr sehr traurig, weil ich erlebe, wie "Tierschutz" offenbar funktioniert, jedoch nicht sein sollte...
Lasst mich erzählen:
Einer guten Freundin von uns starb vor einiger Zeit die alte Hündin, eine Australian Shepard Dame.
Sie hat noch zwei Katzen (von mir adoptiert, seinerzeit!!
) und noch eine jüngere Aussie-Hündin. Ihr war klar, dass diese nicht alleine bleiben sollte und ich bestärkte sie darin, sich nach einem (Auslands)Tierschutzhund umzusehen.
Wie es der Zufall so wollte - aber wir wissen ja alle, das es keine Zufälle gibt
Eine kleine, mittelalte rumänische Hündin, sie sah aus wie ein kleines Mini-Aussie Exemplar und erinnerte irgendwie an ihre Große, verstorbene...
Sie hatte gezielt bei TSVereinen geschaut, die mit Pflegestellen arbeiten und in ihrer Umgebungsnähe sind.
Leider ist unsere Freundin auch nicht ganz so cool wie wir, was neue, unbekannte Hunde angeht und hatte große Bedenken wegen ihren Katzen und was, wenn es mit der noch vorhandenen Hündin nicht klappt usw...
Außerdem hat sie - beruflich bedingt - natürlich auch nicht so optimale Bedingungen wie wir hier, wo eigentlich (
Ihre Hunde gingen übrigens oft mit zur Arbeit oder wurden von einem Hundesitter oder Familienangehörigen betreut, falls sie einmal auf Geschäftsreise muss...
Karrierefrau mit Stadthunden, halt!!
Immer jedoch wurde sich sehr gut um Hunde und Katzen gekümmert!
Normalerweise vermittel ich keine Katzen in eine reine Wohnungshaltung - hier willigte ich ein und es geht völlig in Ordnung!
Fakt ist, jedes Tier fände dort ein super Zuhause, sie hat ziemlich Verstand - und nicht nur Hundeverstand!!
Von mir bestärkt und mit guten Tipps ausgestattet, was die erste Hund/Katzenzusammenführung angeht, bewarb sie sich um diese kleine Hündin.
Die war noch im rumänischen Shelter, hatte dort gerade Babys bekommen, die bis auf eines alle starben.
Die Hündin kam dann irgendwann in Rumänien auf eine Pflegestelle und es hieß plötzlich, sie sei "sehr ängstlich".
In der Zwischenzeit wurde bei unserer Freundin der Vorbesuch absolviert, von der 1. und 2. Vereinsvorsitzenden höchst persönlich!!
Die erste Vorsitzende galt als "Angsthundspezialistin" und die zweite sollte Pflegestelle für die Hündin werden.
Die Interessentin hatte so die Möglichkeit, in Ruhe Hundebegegnungen mit ihrer und der eventuellen neuen Hündin zu arrangieren und in aller Ruhe die Kleine ans neue Zuhause zu gewöhnen bzw. zu testen, ob sie katzenverträglich sei.
Letzteres war ihr besonders wichtig.
Ich erklärte ihr in einem Telefongespräch (sie wohnt leider 600 km weg von hier) wie wir es hier immer handhaben, worauf sie achten solle und was sie besser nicht macht usw.
Nicht irgendwie belehrend, sondern natürlich unterstützend und mit gutem Rat zur Seite stehend!!
Wir freuten uns alle so - vor allem auch für die kleine Hündin...
Vor einer Woche kam die Kleine dann nach D und zog auf ihrer Pflegestelle ein.
Unsere Freundin nahm sie mit in Empfang am Transporter und war gleich sehr verliebt in den Hund!
Einziges Manko bis dahin: Sie hatte noch nie einen so kleinen Hund gehabt, was aber natürlich kein k.o. Kriterium wurde!!!
Am nächsten Tag traf man sich auf einer Hundewiese zum Spaziergang.
Die neue Hündin war ziemlich neutral, weder panisch noch extrem ängstlich - so schilderte es unsere Freundin.
Eine vorsichtige Hündin, noch etwas durch den Wind - völlig normal...
Das Pflegefrauchen sah das offenbar anders, sprach da wohl schon recht oberlehrerhaft - unsere Freundin überhörte alles und war verliebt in ihre vermeintliche neue Hündin.
Wir hibbelten von hier aus tüchtig mit!!!
Nach zwei Tagen hieß es plötzlich: Die Hündin bekäme Panikattacken und sei offenbar auf der rumänischen Pflegestelle schlecht behandelt worden.
Man müsse dringend hier mit ihr an ihrer Angst arbeiten...!
Soweit so gut.
Dann kam der Tag zum Probewohnen und wo die neue Hündin das erste Mal vom Spaziergang mit ins neue Zuhause durfte.
Es stellte sich gleich heraus: Sie ist kein Katzenkiller!
Natürlich zeigt sie Interesse, natürlich will sie auch mal hinterher...
Alles kein Thema. Meine Freundin hatte jetzt mehr Angst um die Hündin, weil ihre Katze eine selbstbewußte Kamikazekatze ist (sie kommt ja auch aus gutem Hause *grins*), die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt...
Die Neue blieb erst einmal an der Leine, benahm sich klasse und alles lief super!!
Sie hatte ein große Box als Rückzugsort, die in einem Raum stand, zu dem die Katzen keinen Zugang hatten.
Es lief bestens - soweit ich das von hier beurteilen konnte!
Der erwachsene Sohn kam zu Besuch, die Mutter - okay muss man nicht machen gleich am ersten Tag, aber so what - schadet doch jetzt auch nicht wirklich, oder??
Dank Leberwursttube war die Lage recht schnell entspannt, die neue Hündin begegnete den fremden Menschen zwar skeptisch, jedoch durchaus interessiert. Wir blieben in fast ständigem Kontakt - war spannend und wir freuten uns doch so mit...
Das neue Frauchen schickte auch gleich einen ersten Bericht an die Pflegestelle, mit Fotos und kleinem Video, das eine total relaxte, kleine Hündin zeigte, die sich wohlig auf dem Teppich räkelte und mit ihrem Plüschtier spielte.
Gegen Abend hatte sie wohl das erste Mal ihr Köpfchen in die Hand meiner Freundin gedrückt!!
Einzige Sorge am späten Abend: Hündin fraß wie ein Scheunendrescher, hatte aber immer noch nicht gepinkelt und/oder gekackt. Meine Freundin war besorgt!
Ich schrieb ihr, das sei nichts ungewöhnliches und das man auch hier im Forum immer wieder mal liest, dass sich Hunde in der ersten Zeit nicht lösen (wollen) oder auf keine Wiese gehen o.ä.
Irgendwann am späten Abend brachte sie die Hündin ins Arbeitszimmer, wo die Box stand, damit sie einmal zur Ruhe kam. Die Katze fixierte nämlich ständig den neuen Hund, was dann zur Folge hatte, das dieser immer unsicherer wurde und auch zu knurren anfing. So entspannte sich die Situation und alle kamen mal zur Ruhe.
Fand ich jetzt völlig in Ordnung!?
Später noch ein kleiner Spaziergang, die erste Hündin akzeptiert die Kleine, fletscht aber noch ab und an, wenn diese sich im Haus zu ihr legen will.
Finde ich jetzt auch nicht bedenklich und unsere Freundin ebenso wenig. Die machte sich jetzt viel mehr nen Kopp, weil die Hündin immer noch nicht kackte...
Die Nacht verbrachte die Rumänin alleine im Arbeitszimmer in ihrer Box mit Kauknochen, Spielzeug - völlig problemlos und ohne Gejammer. Vorbildlich - alles soweit gut!
Laut Aussage des neuen Frauchens, die - wohl bemerkt durchaus einen sehr guten Hundeverstand hat!! - ist die Hündin zwar etwas ängstlich, aber doch gut zu händeln.
Sie besorgte ihr natürlich gleich ein Sicherheitsgeschirr und konnte sich offenbar sehr gut auf die Hündin einstellen.
Beim nach draußen gehen, zeigte sie Unsicherheit, ließ sich nicht so gerne anleinen (auch hier half wohl die Leberwursttube wieder!) und ging immer ängstlich der Hauswand entlang...
Auf der Hundewiese stellte die Althündin ihr zwei neue Freunde vor, mit denen sie auch gleich zu spielen anfing!
Alles klang so vielversprechend und dann gestern der erneute Besuch der zwei Tierschützerinnen von der Orga:
Die eine stürzte sich wohl sofort auf den Hund, was zur Folge hatte, dass diese gleich unter sich machte.
Unsere Freundin sah plötzlich eine total verängstigte Hündin, die nur noch weg wollte...
Die TS Frauen machten ihr Vorwürfe so á la "Die Hündin sei ja immer noch so panisch" und stellten Fragen, warum sie noch die Leine dran hätte usw. Das neue Frauchen meinte, wegen den Katzen, und man müsse das noch festigen mit den Katzenbegegnungen und blabla...
Die Tierschutzfrauen rieten ihr, die Leine im Haus unbedingt zu entfernen, die Hündin auch ruhig mal die Katzen verfolgen zu lassen "Die würden das unter sich ausmachen" .
So nach dem Motto: "Wenn sie sich eine fängt von der Katze hat sie den nötigen Respekt"
Das ist - mit Verlaub - der größte Schwachsinn!
Der Hund fängt sich noch früh genug eine - davon mal abgesehen- aber hier hat aus meiner Sicht das neue Frauchen auch alles richtig gemacht!
Sie sagt: "Mein Haus, meine Regeln - es werden keine Katzen gejagt".
Hätte ich ganz genauso gemacht.
Die TS Frauen waren da stinkig, weil man ihnen widersprach.
Lt. Aussage unserer Freundin verließen sie recht schnell wieder den Ort, nicht aber ohne ihr ein schlechtes Gewissen zu machen: Man müsse jetzt überlegen, ob der Hund tatsächlich hier hin passe und nicht doch besser zu einem Angsthundspezialisten kommen solle...
Ich verkürz das Ganze jetzt einmal.
Die kleine Hündin wird nämlich gerade wieder abgeholt!
Aus einem super Zuhause, wo sie alle Zeit der Welt gehabt hätte, in Ruhe anzukommen, wo sie sich bereits sichtbar wohl fühlte und wo sie den Himmel auf Erden gehabt hätte.
Natürlich hat das neue Frauchen sich auch extra Urlaub genommen, um ihr die Eingewöhnung zu erleichtern, den Alltag zu zeigen etc.
Nun weint sie bittere Tränen, weil zwei Möchtegern - Tierschützerinnen sich auf den Schlips getreten fühlen und ihr den Hund wieder entreissen.
Das war die Nachricht, die man ihr schickte:
Hallo, wir haben vorhin eine Besprechung gehabt wegen J. Wir haben uns entschlossen den Hund erst einmal nicht zu vermitteln , sondern zunächst angstfrei und alltagstauglich zu bekomme. Wir J gern im Laufe des Tages abholen wenn du zu Hause bist. Würde das gehn Lg S.
Natürlich will sie die Hündin nicht wieder abgeben und schon mal gar nicht zu dieser Frau, vor der sie sichtbar Angst hatte...!!
Sie weiß aber auch, dass sie rechtlich gesehen keinerlei Handhabe hat, da der Hund ihr nicht gehört und lediglich zum probewohnen bei ihr war.
Das Ende der Geschichte:
Die zwei Frauen kamen, früher als angekündigt, der erwachsene Sohn wollte sich noch vom Hund verabschieden - ging nicht.
Sie wollten auch nicht mal mehr in die Wohnung kommen (warum wohl!?) unsere Freundin musste die Hündin runter bringen!
Unsere Freundin ist wirklich top im Job, aber im richtigen Leben leider oft ... wie soll ich sagen? Etwas hilflos...?!
Wir wären in dem Falle garantiert anders aufgetreten und ICH hätte auch garantiert den Hund nicht runtergebracht...
Nur was nutzen jetzt Vorwürfe? Nichts.
Die Hündin ist weg, die Frau heult Rotz und Wasser und auf die Frage, wohin denn der Hund jetzt geht, bekam sie keine Antwort.
Einzige Aussage: Sie steht nicht mehr zur Vermittlung, muss erst einmal alltagstauglich und sicherer werden...
Unsere Freundin hätte sich sehr auf diese Aufgabe gefreut!
Nun schreibt sie mir eben, dass der Kater ganz offensichtlich die Kleine schon sucht...
Ach es ist so traurig.
Hier wird wieder einmal ein Hund verschissen, weil so genannte "Tierschützer" sich in ihrem Ego gekränkt fühlen oder warum auch immer.
Hier ging es aus Sicht der Tierschützer (mittlerweile hasse ich dieses Wort geradezu und ich könnte kotzen, wenn Leute bei FB z.B. bei Beruf angeben: "arbeitet bei Tierschutz" oder "hat bei Tierschutz gearbeitet"
) nicht eine Sekunde um den Hund, meiner Meinung nach... Mannis Ex-Frauchen ist ja auch genau so eine "Tierschützerin".
Wenn heute einer nach dem Ragdoll fragt, hat sie ja nur im Sinne des Katers gehandelt und lässt sich feiern für ihr ach-so-tolles-TS Engagement und für das Opfer (den Kater ins passende Zuhause zu geben) was sie erbrachte...
Das der aber innerhalb 2 Tagen schon 3 neue Zuhause hatte und garantiert zum Wanderpokal geworden wäre, verschweigt Frau lieber.
Boah - ich hab ganz schön Wut in mir gerade und
eigentlich (
Trotzdem bin ich der Meinung, solchen Tierschutzvereinen müsse man sofort das Handwerk legen!!!
Zum Wohle der Tiere vor allem!
Ich habe ja auch bewußt keine Namen genannt.
Nicht mal vom Hund, damit die Identitäten geschützt sind!
Geschrieben habe ich das Ganze um es einmal zur Diskussion zu bringen.
Wie schützt man sich überhaupt vor Tierschützern??
Wie ist denn die rechtliche Situation - darf ein TSV tatsächlich jederzeit den Hund wieder abholen auch wenn der Vertrag unterschrieben wurde?
Dürfen TSV eigentlich alles in ihre Verträge schreiben??
Pudel Pfütze kam ja auch von so einer komischen Orga, die zwar sehr bemüht, aber doch offenbar auch etwas überfordert bzw überengagiert war. Was da alles im Vertrag stand, wozu sich der neue Besitzer verpflichtet usw.
So etwas hätte ich im Normalfall garantiert nie unterschrieben!!! Selbst die Euthanasie sollte vorher mit dem Verein abgeklärt werden...
Die letzte Entscheidung hatte der TSV!
Ist das alles rechtens, frage ich mich??
Noch besser: Ist das alles richtig??
In Pfützes Fall, zeriss ich den Vertrag gleich mit meiner Sonja-typischen Zuversicht: "Wird schon gut gehen!".
Ich hatte bereits 2 Vorkontrollen für den Verein gemacht, Carol Schäfer kannte die Orga und die zuständigen Leute persönlich - das und ein paar Anrufe reichten aus, um das Okay ohne Vorbesuch für den Pudel zu bekommen!
Was macht man, wenn der Hund schon da ist, aber der TSV meint, nee Du kriegst ihn doch nicht???
Wie trennt man die Spreu vom Weizen, wie erkenne ich einen guten Tierschutzverein??
Man hat ja nicht immer Zeit erst einmal in ein Forum zu gehen oder auf Sommerfeste, Hundetreffs oder was auch immer...
Manche Vereine präsentieren sich super, aber ich werde den Eindruck doch oft nicht los, das es einzig und allein eher um "Hundehandel" als um eine gute Hundevermittlung geht!?
Leider kenne auch ich etliche "Tierschützer", die zwar tatsächlich glauben im Sinne und zum Wohle der Tiere zu handeln, aber eben auch das gute Geschäft wittern...
O-Ton einer, die "bei Tierschutz" arbeitet:
"Mich kostet ein Transport 120 €, das Futter wird eh gespendet, die Paten bezahlen ja für den Hund und für 380 € kann ich den dann ja vermitteln..."
Ich weiß von Vereinen/Personen, die herzergreifende Bildchen und Geschichten regelmäßig posten und wenn man dann einmal vor Ort hinter die Kulissen schaut, möchte man am liebsten die Hunde dort weg holen, weil es eben nicht so ist, wie im weltweiten Netz dargestellt...!
Gibt es eigentlich ein Prüfsiegel o.ä. für Tierschutzvereine??
In diesem Sinne...
Ich bin - wie gesagt - ziemlich traurig und mir tut diese kleine Hündin von Herzen leid.
Von unserer Freundin will ich gar nicht reden.
Soooo schade, das alles...!
Frustrierte Grüße
Sonja & Co
PS: Tapfer - wer bis hierhin mitgelesen hat!
So ganz ohne Bilder...
