nachdem ich mich jetzt knapp zwei Monate rar gemacht habe und auch ehrlich gesagt teilweise noch ziemlich an Morles Tod zu knabbern hatte, gibt es jetzt eine neue fest zu mir gehörende Quotenkatze. Ginnys Gastspiel war leider nur kurz, es gab Differenzen zwischen mir und den Pechpfoten, zumindest zwischen mir und Anke. Ich möchte gar nicht lange darauf eingehen und muss meinerseits zumindest einräumen, dass es für mich noch viel zu früh war, als Ginny einzog, sie brachte dazu eine Atemwegsproblematik mit, da sie aus einem starken Raucherhaushalt stammte, was für mich nach Morles Krankheitsgeschichte einerseits gut wahrnehmbar, aber andererseits schwer auszuhalten war. Es gab natürlich auch Dinge, die für mich die Situation erleichtert hätten und deren konstantes Aufschieben an der Kooperation nicht gut gepasst haben. Dazu stehe ich nach wie vor, aber die möchte ich hier nicht beleuchten, Mitglieder der Pechpfoten werden es vermutlich ohnehin wissen. In sofern war es für mich und den Verein das beste, die Pflegestelle wieder aufzulösen. Die Leidtragende war leider Ginny selbst und ich wünsche mir sehr, dass Ginny nach der neuen Pflege- auch eine für sie passende Endstelle findet. Die Maus ist echt toll und hat ein gutes, stressfreies Zuhause verdient.
Nach knapp 8 Wochen ohne meine Herzenskatze bin ich jetzt wieder offen genug für einen Neuzugang gewesen. Die Wahl fiel auf Lamar, einen Kater, der mir vor bestimmt 5 Wochen schon aufgefallen ist, der aber in Aachen saß (somit 1 Stunde Auto- bzw. etwas längere Zugfahrt bedeutet hätte, da ich ja kein Auto habe) und der so lieb und süß aussah, dass ich davon ausgegangen bin dass er im Nu vermittelt ist, zumal er im besten Alter ist (3 1/2 Jahre) und ein rotes Tigerchen, was ja allgemein beliebt ist. Was mich an ihm so berührt hat, war sein herzerweichender Blick auf den ersten beiden Fotos, er hat extrem verunsichert und schissig ausgesehen... und ich mag ja bekanntlich die Schisserchen...
Nachdem ich jetzt wochenlang in näherer Umgebung geschaut habe und immer wieder merkte, es passt nicht, oder aber Schwierigkeiten hatte einen Freigänger zu adoptieren, habe ich noch mal auf die Seite des TH Aachen geschaut und siehe da.. der Kleine war immer noch da. Vorgestern angerufen und die Lage abgeklärt (damit ich nicht umsonst fahre, denn einmal ist es daran gescheitert und der Weg war auch ein weiterer), gestern da gewesen und den Kater besichtigt. Meine Eltern sind mitgefahren, so konnten wir per Auto hin und her.
Am Telefon wurde mir schon mitgeteilt, dass Lamar wohl nicht so einfach zu händeln sei und auch mal sehr grantig werden kann, als ich dort war, schien mir die Mitarbeiterin Respekt vor ihm zu haben, im Sinne von erhöhter Vorsicht. Der Kater selbst wirkte vor allem gestresst und immer unter Strom, das sagte sie dazu - die Vorgeschichte war, Lamar wurde durch seinen Vorbesitzer an eine Frau vermittelt, die er angeblich gebissen hat. Als der Vorbesitzer ihn abholen wollte, hat er wohl wieder gebissen, diesmal wahrscheinlich durch den Einfang-Stress so richtig, was bedeutet hat, dass Herrchen ins Krankenhaus musste. Diese Geschichte sowie sein anfangs sehr grantiges Verhalten in der Quarantäne haben die Mitarbeiter dazu bewogen ihn mit Vorsicht zu behandeln. Im Gehege hatte er deutlich Stress, sein Schwanz ging unentwegt hin und her. Gebissen hat er aber nie - was er des öfteren versucht, ist an der Hand zu knabbern. Ich vermute dass er das beim Besitzerwechsel auch getan hat und das das "Beißen" war, durch das er wieder ausziehen musste und letztlich im Tierheim gelandet ist.
Da der Knabe kein bisschen schissig sondern eher sehr, sehr selbstbewusst ist, wurde aus Lamar jetzt Simba. Ich konnte nicht anders und ihn mitnehmen, irgendwo habe ich an Morle denken müssen und an verschiedene Aussagen der Mitarbeiterinnen in Leverkusen, die ihr auch ein nicht so nettes Verhalten im Tierheim unterstellt haben... und wie schmusig und toll sie wurde als sie merkte dass ich sie lieb habe. So, wie er beschrieben wurde, hab ich für ihn auch sonst nur wenig Chancen gesehen und mich gefragt, was wohl die Leverkusener gesagt hätten, wenn ich Morle nicht nur nach dem Blick auf das Foto und ohne Fragen zu stellen hätte nehmen wollen.
Mit dem Namen Simba habe ich zuerst gehadert, weil ich es komisch fand, den Namen einer so bekannten Disneyfigur zu rufen sobald der Kater raus darf. Aber er passt zu diesem stolzen kleinen Mann - ein Löwenkönig im Tigerkatzenpelz.
Simba hat nach der für ihn ganz sicher stressigen Autobahnfahrt hier ganz ordentlich geknurrt und da wusste ich auch, wie grantig er wirklich werden kann.
https://www.youtube.com/watch?v=xUEey0JYXHo
Ich hoffe, es geht so toll weiter.


Simba!!