BP´chen und Katze - worauf achten?

[Silke A.]

Wir möchten gern in hoffentlich naher Zukunft einen Hund adoptieren. Bei uns lebt der dreijährige Kater Friedemann. Er ist eher ein schüchterner Typ, der sich schnell Sorgen macht. Er müsste Hunde aus der Nachberschaft kennen, die sind allerdings nicht nett zu ihm. Leider kenne ich keinen katzenfreundlichen Hund, den ich ihm vorstellen könnte.

Was sollte ich bei der Auswahl eines Hundes beachten? Müsste es klappen, wenn er aus der Pflegestelle Katzen kennt? Ist es einfacher mit Welpen (weil lernfähiger) oder schwieriger (weil lebhafter)?

Und was sollte ich bei der Vergesellschaftung beachten? Da unser Haus zwei Etagen hat, dachte ich an ein Kindergitter an der Treppe, damit der Kater sich ins OG zurückziehen kann.

Leider sind meine Katzenvergesellschaftungen (also Katze zu Katze) bislang immer gescheitert , daher würde ich mich über Tipps (oder Aufmunterung) freuen.

[MarLa]

Huhu Silke,

ich hätte das gleiche Problem, wenn ich jetzt einen Hund bei mir aufnehmen würde. Konkrete Erfahrungen kann ich dir nicht anbieten, da ich bisher noch nicht in der Situation war, aber ich habe ein bisschen gegooglet und folgendes gefunden:

http://www.tierschutzverein-lingen.de/subfiles-tierhaltung/katze-8.html

Mir kommen die Tipps gar nicht so dumm vor. Aber vielleicht kann jemand, der tatsächlich schon Erfahrungen damit gesammelt hat, dazu noch etwas sagen?
Auf Bellgeräusche reagiert meine Morle übrigens bisher so gar nicht, ich habe mir schon genug Videos der Hunde in MC angeschaut. Sie liegt vollkommen entspannt auf ihrem Kratzbaum, ab und zu zucken mal die Öhrchen aber ansonsten passiert nichts. Vermutlich kennt sie das noch aus dem Tierheim, mit zwei Jahren Daueraufenthalt dürfte sie da einiges an Gebell mitbekommen haben.

[MarLa]

Eine Ergänzung noch (schade dass man Postings nicht editieren kann, dann müsste ich nicht doppelt posten... ):

Auf einer anderen Seite stand noch der Tipp, wenn man den Hund nicht gleich mitnehmen "muss"/möchte: Decken oder Handtücher austauschen, so dass beide schon mal an den Geruch des anderen gewöhnt werden. Auch das finde ich eigentlich eine nette Idee. So kennen sich die beiden schon ein bisschen und fassen eine direkte Begegnung vielleicht nicht mehr als so bedrohlich auf.

[Luca]

Silke, wo in S-H lebst Du denn?

Da wir viele Katzen bei uns im Haushalt haben, achte ich bei meinen Pflegehunden immer dadrauf, dass es entweder Welpen oder ruhige Hunde sind, dann klappt es auch meistens.

Unsere Katzen waren bei der Erstbegegnung mit einem katzenerfahrenen Hund erstaunlich entspannt, selbst die Katzen, die noch nie einen Hund gesehen haben und schon 7, 8, 9 oder 10 Jahre alt waren. Und so ist es auch geblieben, die Hunde werden angeköpfelt und angeschmust als wäre es nie anders gewesen. Wir haben auch mit Kindergitter gearbeitet und es so hoch angebracht, dass die Katzen untendurch schlüpfen können. Auch sollten die Katzen schnell erreichbar eine Fluchtmöglichkeit nach oben haben (Schrank/Regal/Kratzbaum).

Kennst Du die Vorgeschichte von Friedemann? Wann wurde er von seiner Mutter/den Geschwistern getrennt? War er schon immer Einzelkater?

[Silke A.]

Wir wohnen zwischen Hamburg und Lübeck.

Über Friedemanns Vorgeschichte weiß ich leider nichts - er war als kleiner Kater im Wald ausgesetzt und kam dann direkt zu uns. Wirklich Angst hat er nur vor lauten Kindern und Sylvestergeknalle, alles andere schaut er sich eigentlich (mit Skepsis) erstmal an.

[Silke A.]

Und nein, er war nicht immer Einzelkater. Wir hatten vorher noch Rasmus, einen seeehr souveränen und freiheitsliebenden Kater, der in allen Häusern der Nachbarschaft ein- und ausging und sogar gelegentlich am Kunstunterricht der Schule teilnahm. Als er Friedemann sah, war er total erschüttert, fauchte und drohte. Friedemann war nur "klein und niedlich" und wich eigentlich auch aus. In der Folgezeit mussten wir Rasmus zur Behandlung einer Verletzung im Haus behalten. Friedemann wollte immer mit Rasmus spielen, der ihn aber wirklich nur widerlich fand. Also ließen wir die beiden nur zeitweise unter Aufsicht zusammen und beschäftigten Friedemann dann anderweitig. Schließlich kamen beide auch mal in einem Zimmer zur Ruhe.

Nach drei Wochen durfte Rasmus wieder raus. Seitdem ist er ausgezogen. Er lebt jetzt frei in der Nähe und sieht sehr glücklich (und gut genährt) aus.

[josephine]

eigentlich muß man nur aufpassen, dass der Hund nicht hinter der Katze herrennt, wenn das geschieht ist die Katze ziemlich geschockt und wird den Verfolger erstmal nicht mögen. Aber wenn du es schaffst, dass der Hund der Katze i m m e r ruhig begegnet , d.h. den Hund auf jeden Fall sitzen lassen und mit einer Umarmung deinerseits sanft festhalten ,sodaß die Katze entscheiden kann wie "intensiv" die Begegnung stattfindet, klappt es nach meiner Erfahrung.

[wolfstraum]

also von seiten des hundes aus sollte es schon so sein:
kommt er auf der PS mit katzen klar, dann auch generell (im wohnraum wohlgemerkt!
draußen ist nochmal ne andere nummer!)
aber ob das für deine katze gilt

[Luca]

Wir wohnen zwischen Hamburg und Lübeck.

schade, das ist mir zu weit, ansonsten hätte ich vorgeschlagen, mit Luca und Milka bei Dir vorbeizukommen und Deinen Kater auf Hunde testen zu lassen.

Friedemann hat einfach nur schlechte Erfahrungen gemacht mit anderen Katzen. Vielleich kannst Du es mit einem lieben, sozialen, etwas jüngeren Kater noch einmal versuchen und dann eine ganz langsame Zusammenführung mittels Gittertür. So können sich die Kater erstmal nur sehen, aber keinen weiteren Kontakt aufnehmen, so haben wir es damals mit einer etwas schwierigeren PS-Katze gemacht, einfach ein Estrichgitter genommen und mit Haken am Türrahmen befestigt:

[susik]

also, ich würde hauptsächlich darauf achten, dass die katzen einen absolut sicheren rückzugsort haben. ob in der höhe oder in ein anderes zimmer, wo der hund nicht hin kann.

bei mir wars ja umgekehrt, da kamen zwei streunerkatzen zu spooky dazu. spooky und ich leben ja seit sie nicht mehr die steilen stufen in den oberen stock kommt und ich sie nicht alleine lassen will, im unteren stock. so wars ganz klar, dass die katzen nach oben ziehen. die sind mit der zeit dann immer mutiger geworden und kamen langsam runter - ich glaube, das war nach einem oder zwei monaten. da hatte spooky sie schon längst in der nase und deshalb wars kein problem.

lass allen beteiligten einfach viel zeit und raum - und sei selber ganz bestimmt und sicher, dann wird das schon.

[TinaS]

Ich habe bislang nie ein bohei gemacht. Die Hunde kamen, wenn sie zu stürmisch waren gab es eine nachhaltige Ansage und der Drops war gelutscht

[annetteM]

Guten Abend, unsere Katzen werden leider von klein auf täglich von Nachbarhunden gejagt (wir wohnen in einer kleinen aurofreien Stichstrasse und Besitzer macht oft das Hoftor auf)und haben irre Angst vor Ihnen. Deren eigene Katze ist nach Ankunft der beiden Hunde (Labradore) für immer verschwunden.
Solange unsere 3 noch leben, kann deshalb leider kein Hund einziehen, den Stress wollen wir Ihnen nicht antun.
Sollte man den Hund überhaupt nicht kennen und nicht wissen, ob er mit Katzen aufgewachsen ist, würde ich persönlich die ersten Begegnungen sicherheitshalber mit Maulkorb ausprobieren-außerdem nach Rasse/Typ gehen. Wer aussieht wie ein Jagdhund wird eher zum jagen neigen. Auch Herdenschutzhunde sind nicht die klassischen Katzenfreunde...
Ich würde deshalb einen Hund nehmen, der entweder schon auf einer Pflegestelle mit Katzen war(da gibt es ja immer einge bei BP) oder in einem Tierheim ist, wo man etwas über Jagdverhalten /hetzen etc in Erfahrung bringen kann oder sogar am Katzenzwinger sein Verhalten durch Gitter ausprobieren kann.
Ich bin seit vielen Jahren ehrenamtlich im Tierheim und schon oft heftig erschrocken, wie stark manche Hunde auf die Katzen losgehen, wenn ich am Gitter der Katzengehege mit Ihnen vorbeigehe.Zum Teil auch, wenn diese sich ganz ruhig verhalten.Andere Hunde sind völlig cool und bleiben ruhig stehen,das sind in der Regel auch die, die nicht jedem Vogel/Hasen etc. beim Gassigehen hinterherspringen.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück und Freude mit dem neuen Hausgenossen, annette M aus Heidelberg

[Bubi]

Ich habe bislang nie ein bohei gemacht. Die Hunde kamen, wenn sie zu stürmisch waren gab es eine nachhaltige Ansage und der Drops war gelutscht

Ja Tina bei deinen Katzen auch kein Problem, die sind so cool

Bei uns ginge das nicht, wie man ja am „Experiment“ Elif gesehen hat.
Meine beiden Katzen sind mit Hunden aufgewachsen und habe sich prima verstanden.
Betty war kein so großes Problem, da war Sam auch noch da.
Aber bei Elif war das ganz anders, da hat meine Cleo sich drei Monate nur
im Obergeschoss aufgehalten, wenn sie überhaupt mal drin war. Die meiste Zeit
war sie draußen.
Das war gar nichts für Sie und der Kater war auch nicht viel gesehen und hatte
keine Ruhe, so haben wir dann schweren Herzens entschieden Elif zur Adoption frei gegeben.
Meine beiden sind halt nicht die Coolen, die sich umdrehen und zu schlagen.
Sie laufen weg und sind erst mal nicht mehr gesehen.
Das ist auch mit ein Grund warum hier leider kein Pflegi mehr einziehen kann.
Mit den Kleinen ist das relativ ruhig abgelaufen, es hat zwar eine Weile gebrauch obwohl,
wenn die im Garten anfangen zu bellen und jagen zum Zaun, sind meine Katzen panisch
auf der Flucht. Das ist einfach zu viel für Sie, es ist nur ganz kurz dann
beruhigen sich alle und es ist wieder Frieden.

Ich finde es super wichtig das sie mehrere Rückzugsmöglichkeiten haben.
Dann hast du ja schon einige Tipps bekommen Futter hoch, Gitter, alles ruhig
angehen, ich würde auch eher drauf achten, das der Hund schon Katzenerfahrung hat.

lg

[SilleMelli42]

Als ich meine 2 Katzen noch hatte war das auch kein Problem. Hatte die hunde zuerst mal an de Leine zum beschnuppern und habe sie denn losgemacht wenn es okay war. Hatte auch schon mal einen Pflegi hier der dachte ..heyy was zum spielen und jagen .. lol
Da hat er ne ansage von mir bekommen und es ging prima. Muss aber auch dazu sagen meine 2 Miezen waren top was das anbelangte. Jeder Pflegi wurde total freundlich begrüßt ..

[Sigrid]

Erfahrungsbericht:

Als ich meine letzte Pflegehündin zum ersten Mal zu Besuch zur neuen Familie gebracht habe, lernte sie auch deren Katze kennen. Die war im Wohnzimmer und saß oben auf dem Katzenbaum. Amy kam ins Wohnzimmer, sah die Katze, die Katze sah sie und... NIX! Keine Reaktion, von Anfang an alles gut.