Sharis Geschichte

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Sharis Geschichte

Postby Dieter und Angela » Mon 22. Oct 2007, 09:50

hier eine kleine geschichte von angela und dieter für alle hunde und auch für uns tierschützer (die Bilder erscheinen leider nicht, gibt es bei euch eine stelle im Forum wo man solche geschichten komplett einstellen kann??)

Shari

... eine kleine Geschichte eines vergessenen Straßenhundes von Miercurea Ciuc.

Als mich Menschen im Januar 2001 in einer Plastiktüte nachts über den Zaun des Tierheimes warfen, hatte ich sehr viel Angst. Man tat mir weh, und ich hatte doch niemanden etwas getan. Ich schrie, doch niemand hörte meine Hilferufe. An diesem Ort ging es vielen so wir mir. Wir waren über 150 Straßenhunde, die auf den Tod durch Rattengift warteten, da wir als Straßenhunde nicht erwünscht waren. Doch wie wird man ein Straßenhund? Indem man uns einfach wie Abfall wegwirft ,uns tritt und schlägt. Nur die Kräftigsten überleben dieses Martyrium. Um keine Verantwortung für uns zu übernehmen, bringt man uns auf Anweisung um. Viele Mütter mit ihren Babys, Junghunde etc. sind schon im Tötungslager Brasov gestorben, oder mit Rattengift umgebracht worden.

Im November 2001 hat mich Angela zum ersten Mal gesehen. Ich hatte es durch meine unkomplizierte Art und Weise geschafft, den Menschen zu gefallen und durfte mich frei bewegen. Mein Leben schien halbwegs ok. Oft mussten wir um Futter raufen, doch das war knapp und nur die Pfiffigen kamen durch, und ich wollte lebe.

Ich hatte am Anfang einen duften Kumpel. Er starb leider 1 Monat später bei einer Rauferei. Von ihm bekam ich meine drei süßen Babys, da damals noch keiner an Kastrationen dachte. Wir waren eine kleine Familie, wir hatten unseren eigenen Zwinger, und die Welt war in Ordnung.

Doch dann kam der Winter, und die Ratten. Ich kämpfte um das Leben meiner Babys, doch vergebens. Ich verlor den Kampf um sie und mein Ohr. Der Tierarzt konnte zwar den Rest reparieren, doch meine kleine Hundeseele litt . Ich kam in eine abgelegene Box. Keiner kümmerte sich mehr um mich. Ich war nur noch Eine von Vielen.

Nach einer sehr langen und schlimmen Zeit für mich sollte sich das Tor meiner Box noch einmal für mich öffnen.

Tierschützer, Angela und Dieter, die wieder mal in das Tierheim nach Miercurea Ciuc kamen, allein in einer Box. Angelas Arme hoben mich aus dem Dreck, kuschelten mich in eine Decke und nahmen mich mit in ihren Wohnwagen. Ich wurde geimpft, gechipt und von Flöhen und Würmern befreit, erhielt ein warmes Fleckchen. Auf der Rückfahrt durften dann einige von uns mitfahren, da sie ein Zuhause in Deutschland bekommen hatten und ich auch. Sie nahmen mich einfach mit, obwohl ich älter und nicht so schön anzusehen war...

Was dann passierte, kann mein kleiner Kopf noch gar nicht ganz erfassen. Es gab keine tretenden Füße und schlagende Hände mehr. Regelmäßiges Futter, einen tollen Hundekorb in einer warmen Stube, 3 Kumpels, Toby, Fips und Gina, die mir alles zeigten und die nötige Sicherheit gaben, mich zu recht zu finden.

Nach 3 Wochen Erholung und einer geplanten Pflegestelle in der Schweiz kam doch glattweg eine österreichische Familie, die ich sofort mochte. Soviel Streicheleinheiten tun sooo gut. Nur mein Nochfrauchen schaute sehr traurig, denn auch sie hatte mich sehr lieb gewonnen. Doch solche tolle Umgebung und Mittelpunktstellung, wie ich nun bekommen sollte, bekommt man nicht so oft geboten. Meine Freunde werden mich in Oberndorf besuchen, wo ich bestimmt nur glückliche Tage erleben darf.

Leider bin ich kein Einzelfall und viele Tierschützer kämpfen für uns, damit es uns einmal besser geht. Sie werden oft angefeindet von dummen Menschen, die selber niemandem helfen. Diese Tierschützer opfern nicht nur Zeit und Geld, sondern auch Gesundheit, um zu kastrieren, zu vermitteln und das Problem von uns Straßenhunden zu lösen.

Helft uns und Ihnen, das die Welt ein bisschen besser wird.
Dieter und Angela
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Postby jutta-collie » Mon 22. Oct 2007, 17:04

@Angela und Dieter,

vielen Dank für diese Geschichte von Shari.
Jetzt endlich darf die kleine Maus glücklich sein und geliebt in ihrer eigenen Familie leben.
Danke das Ihr den Hunden so selbstlos helft.
Viele Grüße
Jutta

Woran sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke der Menschen erholen,
wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Mißtrauen schauen kann?
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860)
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Postby Constanze Haag » Mon 22. Oct 2007, 17:37

Hallo Angela und Dieter,

danke für diese Geschichte von Shari.

@all - bevor Missverständnisse entstehen. Die Hunde im Tierheim sind inzwischen nach Geschlechtern getrennt untergebracht und viele sind bereits kastriert. Inzwischen hat man die Möglichkeit, Nachwuchs zu vermeiden und Eva und Magda achten auch darauf.

Die Ratten werden seit längerer Zeit von einer Firma bekämpft, die darauf spezialisiert ist. Seit dem gibt es im TH keine Probleme mehr mit Ratten. Gabi hat auch Bilder von den Fallen gemacht, die rund ums und im Tierheim verteilt sind und gerade neu ausgeteilt wurden, als wir dort waren. Seit der tragischen Geschichte mit Sharis Welpen sind Rattenübergriffe daher zum Glück nicht mehr vorgekommen.
Liebe Grüße von Conny mit dem Hundevolk Ida, Tanika, Luna, mit den Samtpfoten Tau, Koks, Möbius und Leni
(und mit Pauline, Fussel, Sol, dem sprechenden Hut, Burgfräulein Bö, Jule, Taimi und Taiba, die eine wundervolle Spur in unseren Herzen hinterlassen haben)
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...

Postby can-za-ni » Tue 23. Oct 2007, 08:39

Hallo Angela und Dieter,

vielen Dank für diese bewegende Geschichte.
Manchmal fragt man sich "warum tu ich mir den Stress immer wieder an"?
Wenn man solch eine Geschichte liest, oder sieht, wie ein Pflegehund, der als ängstliches Fellbündel zu einem kam, zu purer Lebensfreude aufblüht, dann weiß man es wieder. Und es gibt wieder Kraft.

Liebe Grüße,
Daggi.
Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du oh Mensch sei Sünde, mein Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
Franz von Assisi
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